2013

Fotos von der 184. Wallfahrt


„Selig die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“

dieses Motto haben wir für unsere

184. Regensburger Diözesanfußwallfahrt

„Zu unserer Lieben Frau von Altötting“

vom 16. bis 19. Mai 2013

gewählt.

Der Marienbrunnen von Altötting ist der barocke Blickfang auf dem Kapellplatz. Im Jahr 1637 hat der Erzbischof von Salzburg, Paris Lodron, ihn dem Gnadenort gestiftet. Dies geschah aus Dankbarkeit, denn das Gnadenbild war aufgrund von Kriegs­ge­fahr (die Schweden waren im dreißigjährigen Krieg vor die Tore Altöttings gekommen) nach Salzburg in Sicherheit gebracht worden. So kündet dieser lebens­frohe Brunnen letztlich von einer Phase der Angst und der Bedrohung.

Für die diesjährige Wallfahrt ist der Brunnen unser Pilgermotiv. In den Tagen vor Pfingsten richten auch wir aus all unserer Angst und mancherlei Schwierig­keiten im Leben unseren Blick auf Maria und bitten sie um ihre Fürsprache bei ihrem Sohn. So beten und singen wir und wer­den getragen von der Gewissheit, dass unser Vertrauen und unsere Hoff­nung sich erfüllen. Darin kommt zum Ausdruck, dass uns auf unserem Pil­ger­weg letztlich unser Glaube „bewegt“.

Wir stehen mitten im „Jahr des Glaubens“, das noch Papst Benedikt XVI. ausgerufen hat und das nun Papst Franziskus als Einladung an uns weitergibt. Auf unserem Weg zur Gnadenmutter von Altötting soll unser Glaube gestärkt werden. So hören wir als Vorbild und Lebensmotto für uns, was Elisabeth im Lukasevangelium über Maria sagt:

„Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“

Darin liegt die Kraft für unseren Pilgerweg: Dass wir an Gott glauben und darauf vertrauen, dass er unsere Bitten erhört und seine Verheißung für uns erfüllt.

Von Herzen wünschen wir all unseren Pilgerinnen und Pilgern, unseren vielen engagierten Helferinnen und Helfern entlang der Pilgerstrecke und jedem, dem dieses Wachssiegel überreicht wird, diesen festen Glauben! Nehmen wir Maria in den Blick und ihren Glauben uns zum Vorbild!

Hannes Lorenz            Bernhard Meiler           Norbert Götz

Geistlicher Beirat         Pilgerführer                 Geistlicher Beirat

 

Geistliches Wort bei der 184. Regensburger Diözesanfußwallfahrt 2013 von Pfr. Hannes Lorenz

„Selig die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“

Geistliches Wort am zweiten Tag

Liebe Pilgerinnen und Pilger!

So wie unser neuer Papst Franziskus vor allen seinen öffentlichen Reden erst einmal „Buon Giorno“ sagt, möchte ich euch zu Beginn dieses Geistlichen Worts am zweiten Pilgertag ein frohes „Guten Morgen!“ zurufen. Erst jetzt sind wir ja wieder alle beisammen – diejenigen, die schon heute Nacht mit auf dem Weg waren und diejenigen, deren Bett in Dingolfing oder Frauenbiburg stand und denen auf diese Weise ein paar Kilometer erspart bleiben. Ich hoffe, die Nacht hat euch allen gut getan – auch wenn sie kurz war; ich hoffe, die Begegnung in euren Quartierfamilien hat euch Freude geschenkt und ihr könnt jetzt wieder frisch und kraftvoll den Weg gehen, der noch vor euch liegt!

Für alle, die das Glück haben im Mittelteil des Zuges zu gehen ist das ein gigantischer Anblick: der Pilgerzug scheint keinen Anfang und kein Ende zu haben. Und weil wir Pilger uns nicht ständig umdrehen und zurückschauen können, merken auch die Letzten kaum, dass hinter ihnen niemand mehr geht; aber vor ihnen, da gehen ihnen Tausende im Glauben voran und machen den Weg bereit. In diesem Sinn haben diejenigen in der ersten Reihe ein bisschen Pech; sie wissen manchmal gar nicht, was ihnen von weiter hinten gesehen entgeht!

Ganz egal, wo auch immer ihr in unserem Pilgerzug geht: wir haben an dieser Stelle unseres Weges schon die halbe Strecke nach Altötting geschafft! Wenn ich könnte, würde ich jedem von euch jetzt mal auf die Schulter klopfen und sagen: Respekt! Gut geht’s! Es ist schön, dass ihr dabei seid! Und danke, dass wir miteinander in dieser überzeugenden Weise unseren Glauben zeigen!

Und weil ich es allein nicht schaffe, bitte ich euch einfach, mir zu helfen. Klopft doch mal einer dem anderen auf die Schulter und sagt: Mensch is des schöi, dass du mitgäihst! Vielleicht fällt euch ja noch ein gutes Wort zusätzlich ein, zum Aufmuntern und Froh werden. Also aufgehts: Klopfts denen vor euch auf die Schultern – schauts eich oo – oba daschlagts koan!

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Ja, in so großer Gemeinschaft fällt vieles leichter als im Alltag unseres Lebens: Andere aufmuntern, spüren dürfen, dass mir jemand Mut zuspricht, glauben, dass ich nicht allein meinen Lebensweg gehen muss, sondern dass Gott ihn mit mir geht. Wie sehr würden wir uns manchmal wünschen, dass Gott uns zwischendurch auf die Schultern klopft und sagt: Respekt! Oder: Du schaffst das! Oder: Hab keine Angst! Stattdessen scheint er oft so weit weg von unserem Leben und vor allem von unseren Sorgen und Problemen, dass wir an unserem Glauben noch verzweifeln möchten. Vielleicht finden wir uns ja wieder im Bericht aus dem Markusevangelium:

Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?  Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?

Da haben die Jünger alles für Jesus aufgegeben, haben ihr ganzes Leben auf ihn gesetzt, sind Tag und Nacht mit ihm zusammen – und dann müssen sie sich fragen lassen: Habt ihr noch keinen Glauben?

Ich denke mir, sie haben geantwortet wie wir: Jesus, ich versuch es ja. Ich möchte glauben. Ich möchte ganz auf dich vertrauen. Aber dann kommen die Stürme im Leben, dann kommt die Angst und die Fragen und dann ist mein Glaube so unendlich schwer.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Wo liegen denn die Schwierigkeiten in unserem ganz persönlichen Glauben? Warum fällt es uns so schwer, uns gerade in den entscheidenden Situationen ganz auf Gott zu verlassen?

Ein erster Grund, den viele anführen, wenn es um Glaubensschwierigkeiten geht, sind die Schwierigkeiten mit der Kirche. „Christus ja – Kirche nein“ ist ein Schlagwort, das seit vielen Jahren den Spalt deutlich macht, der die Christen von heute prägt. Sie möchten glauben, doch das Miteinander der Kirche und die Art und Weise, wie sie manchmal zu erleben ist, schreckt ab. Sie haben das Gefühl, von der Kirche nur Vorschriften und moralische Zeigefinger zu bekommen, aber keine Hilfe und keine Antworten. Angesichts der Skandale unserer Tage, der Beispiele aus der Kirchengeschichte, der konkreten Erfahrungen mit einer strengen Hierarchie, ist Enttäuschung zu verstehen, sind kritische Anfragen nicht nur sinnvoll, sondern erwünscht. Ich kann vieles nachvollziehen, was da an Argumenten genannt wird.

Die Kirche ist immer nur so gut, wie diejenigen, die zu ihr gehören. Kirche ist ja eigentlich nicht Institution, sondern Gemeinschaft der Gläubigen, eben der Menschen mit Stärken und Fehlern. Es stimmt: Will die Kirche wirklich dem Anspruch des Evangeliums genügen, dürfte sie keine Fehler haben- nicht die Amtsträger und nicht die einzelnen Glieder. Aber genauso wie jeder Mensch ein Leben lang nicht fertig wird, sein eigenes Leben zu gestalten und zu hinterfragen, zu verändern und neu auszurichten, genauso ist auch die Kirche noch nicht fertig und schon gar nicht am Ziel. Sie ist immer Kirche unterwegs und sie wird umso mehr den guten Weg finden und die Kraft zur Veränderung haben, je mehr in ihr aktiv mittun und mitgestalten. Dazu braucht die Kirche jeden von euch – auch und gerade diejenigen mit den kritischen Fragen. Und wenn Kirche weniger als Institution erlebt werden will, braucht sie umso mehr dich und deinen spürbaren Glauben an den dreifaltigen Gott. Bring ihn ins Miteinander der Kirche ein. Versuche du mit deinem Glauben, den tiefen Graben, den andere zur Kirche längst haben, zu überbrücken. Sei du ein Vertreter deiner Kirche, wenn andere in ihren Glaubens- und Lebensfragen ein paar Minuten Zeit, ein offenes Ohr, eine helfende Hand oder ein aufmunterndes Wort brauchen. Wie überzeugend oder wie enttäuschend unsere Kirche erlebt wird, hängt ganz entscheidend auch von dir ab.

Es ist beispielhaft für unsere Zeit, wenn wir derzeit von Papst Franziskus erwarten, dass er die Kirche verändern soll. Ja, er wird es, so gut er es kann. Aber wirklich anders wird die Kirche erst, wenn wir mitmachen, wenn wir nicht nur vom Papst etwas an Änderung erwarten, sondern auch bereit sind, selber das Unsere beizutragen. Er geht voran, ganz sicher. Wir aber müssen mitgehen.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Eng mit dem ersten verbunden, ist die Enttäuschung im Umgang mit anderen Christen, die so oft in den Satz mündet: „Und der will ein Christ sein?!“ oder auch „Und der will ein Pfarrer sein?!“

Viele haben eine ganz genaue Vorstellung davon, was sie von einem Christen und noch viel mehr von einem Pfarrer erwarten. Und die dürfen sie auch haben. Wir Christen müssen Menschen mit eindeutigem Profil sein, sonst werden wir unserem Namen nicht gerecht. Dennoch kann es nicht immer nur Zustimmung geben. Das Gefühl der Enttäuschung aber liegt nah und es geht tief, vor allem, wo es um Persönliches geht, um enttäuschte Erwartungen und Hoffnungen.

„Was du von anderen erwartest, das tu ebenso auch ihnen!“, so lautet die goldene Regel der Heiligen Schrift. Ob wir es schaffen, das christliche Profil zu erfüllen? Ob unser Glaube so stark ist, dass er unser Verhalten voll und ganz prägt? Ich will nicht die Enttäuschungen, die zu Schwierigkeiten mit dem Glauben oder besser: mit den Glaubenden geführt haben, einfach zudecken. Aber ich bitte darum, anderen ihre Fehler zuzugestehen, weil jeder von uns wohl auch seine eigenen hat. Das gehört auch zur christlichen Haltung. Und der, der beurteilen will, ob jemand christlich ist oder nicht, müsste sich selber messen lassen an der Bereitschaft zur Vergebung.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Viele Christen bewundern oft die Zeugen Jehovas. Diese gehen von Haus zu Haus und trauen sich über ihren Glauben zu reden. Und wir? Liegen nicht viele Schwierigkeiten mit dem Glauben darin begründet, dass wir zu unsicher sind im Antworten, dass wir zu wenig wissen über unseren Glauben?

Nein, um Christ zu sein ist kein Theologiestudium nötig. Sehr wohl aber Interesse für Zusammenhänge und Inhalte. Oft erlebte ich es als Pfarrer in meinen verschiedenen Pfarreien so, dass die Fragen gern im Raum standen, aber wenn ich die Inhalte erklären wollte, mir kaum noch jemand zuhörte. Ich habe das im geistlichen Wort schon wiederholt angesprochen: während wir uns im Leben Tag für Tag fortentwickeln, bleiben wir im Glauben gern stehen und meinen, er müsste sich von selbst entwickeln. Glaube verlangt Interesse; den Glauben mehr und mehr zu verstehen fordert uns und unsere Bereitschaft, uns damit auseinander zu setzen.

Doch wie spannend wird der Glaube an Gott da, wo wir Zusammenhänge verstehen, Dinge ganz anders sehen lernen und manchmal auch nur einzelne Worte begreifen. Spannend und Tief. Und ein Mensch, der einen tiefen Glauben hat, kann Antworten geben und braucht sich nicht zu scheuen, die Dinge mit seinen, auch mit einfachen Worten zu erklären.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Immer wieder werden Schwierigkeiten mit dem Glauben so auf den Punkt gebracht: Der Glaube gibt nur Antwort auf die Fragen von früher; er ist alt und verstaubt; die Fragen von heute kommen nicht vor! Was also nützt mir so ein verstaubter Glaube?

Die Welt und das Leben haben sich weiterentwickelt. Und die Fragen der Menschen sind heute andere als früher. Es geht heute nicht mehr zuerst um die Frage: Was muss ich als Gläubiger tun? Sondern vielmehr darum: In welchem Verhältnis stehe ich zu Gott? Wer ist er für mich?

Um diese Frage zu beantworten ist aber ganz entscheidend, dass Gott kein „etwas“ bleibt, nicht irgendeine undefinierte Macht, sondern ein persönlicher, personaler Gott, ein echtes Gegenüber, dem ich meine Fragen auch stellen kann. Weil die Menschen früherer Zeit nicht Lesen und nicht Schreiben konnten, malte man diese Antwort auf Deckengemälde und Altarbilder. Heute haben wir die Bilder und könnten selbst in der Hl. Schrift nachlesen, woher sie kommen und was sie bedeuten.

Ob wir dazu bereit sind? Ob wir die Antwort auf unsere Fragen in der Hl. Schrift suchen? Aber wo sonst gibt Gott uns Antwort, wenn nicht in der Bibel? Wo sonst könnten wir unsere Fragen beantwortet finden, wenn nicht im Wort Gottes? Es kann uns doch nicht darum gehen, dass wir Sonntag für Sonntag die Antworten auf unsere Fragen nur in der Predigt hören wollen, das wäre ja nur vorgekaut; machen wir uns doch selber einmal auf die Suche nach Antwort in unseren Fragen. Die Hl. Schrift ist zwar keine leichte Kost, aber selber kauen lohnt sich!

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

„Herr Pfarrer, ich kann nicht mehr beten und nicht mehr glauben!“ Diesen Satz äußerster Verzweiflung und Gottferne höre ich oft, wo großes Leid über Menschen hereingebrochen ist. Durchkreuzte Lebensträume, bittere Abschiede, Tod und Trauer verbunden mit der Frage nach dem „Warum“ stellen den Glauben – und war er vorher noch so sicher – auf die Probe. „Warum, Gott, konntest du das zulassen. Ich kann nicht mehr an dich glauben.“

Genauso wenig, wie es eine Antwort auf die „Warum“-Frage gibt, könnte ich in irgendeiner Weise mit frommen Reden zudecken, was in solchen Situationen an Verzweiflung und Not herrscht. Ich kann nur versuchen zu verstehen, wie sehr so eine schlimme Erfahrung das ganze Leben durcheinander und auch den Glauben ins Wanken bringt. Schweigen ist in so einer Situation besser als reden.

Wie viele von euch Pilgern mussten so eine Stunde schon durchleiden. Wie viele sind vielleicht deswegen mit uns auf dem Weg oder deswegen, weil sie spüren, dass ihnen eine solche Stunde bevorsteht.

Nein, auch mit dem stärksten Glauben gibt es keine Antwort auf das „Warum“. Aber es gibt Gott, der das am eigenen Leib schon miterduldet hat. Er steht nicht abseits, wenn Menschen leiden. Er steht mitten drin. Er steht zur Seite, hilft tragen und trägt mit. Und das oft durch Menschen, die er in so eine Situation hinein sendet.

Vielleicht bringt die Frage nach dem „Warum“ und dem „warum ich“ unseren Glauben wirklich so sehr ins Wanken, dass wir nicht mehr sehen können, wie Gott uns in so einer schlimmen Situation stützt, wie er uns Menschen schickt, die mitleiden und mittragen.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Bleibt noch eine letzte Schwierigkeit mit dem Glauben: Das mangelnde Vertrauen, dass sich auch erfüllt, was wir erhoffen. „Obs ebba stimmt?“ so versehen wir jede Verheißung Jesu mit einem Fragezeichen. Das ewige Leben? Die Vergebung Gottes?

Wir haben doch schließlich keinerlei Beweise, und das ist in unserer Informationsgesellschaft schlimm. Was habe ich schon vorzuweisen, wenn ich ein ganzes Leben lang im Glauben unterwegs war? Womit könnte ich mich und andere überzeugen?

Im Gegenteil. Manche Begebenheiten in meinem Leben scheinen eher, als hätte Gott mich vergessen, mein Gebet überhört, als dass er da wäre für mich. Wir spüren den Thomas in uns, der die Wunden sehen will, um zu glauben.

Und dann schauen wir in diesen Tagen auf Maria. Was hatte sie denn vorzuweisen? Worauf stützte sich ihr Glauben? Auf das Wort, das Gott ihr gegeben hatte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dieses Wort der Verheißung war ihr Grund genug. Und darum preist Elisabet sie: Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“

Uns ist als Pilgerinnen und Pilger dieses Vertrauen doch nicht fremd. Oder gehen wir wirklich unseren Weg nach Altötting nur so dahin, ohne dass wir unserem Gebet auch Erfüllung zutrauen? Die drei Punkte in unserem Leitwort sind so wichtig. Was wir beten und was wir an Anliegen vor Gott bringen – wir haben den Glauben, dass sich erfüllt, worum wir bitten. Wir machen nicht bloß Worte und wir gehen nicht nur Schritte. Wir trauen der Verheißung – wie Maria.

Ja, manchmal täten wir uns leichter, wenn uns der liebe Gott mal auf die Schulter klopfen würde, um zu sagen: Hab keine Angst! Passt scho! Das Schlimmste ist schon überstanden! Aber das funktioniert halt nicht so wie grad vorhin. Gottes Schulterklopfen geht anders, mehr von innen heraus. Er schenkt uns von Herzen neue Kraft und neuen Mut, weil er da ist, wo wir gar nicht mit ihm rechnen und Angst haben. Wie bei den Jüngern im Boot. Weil er da ist und unseren Glauben stärkt. Weil er erfüllt, worum wir ihn mit der ganzen Kraft unseres Herzens bitten.

Also: spürt das Schulterklopfen Gottes in diesen drei Tagen. Spürt, dass sich erfüllt, worum ihr bittet. Überwindet eure Schwierigkeiten mit dem Glauben. Geht wenigstens einen Schritt auch im Glauben nach vorn, wie ihr so viele geht nach Altötting. Lasst euren Glauben wachsen wie Maria. Selig, wer so glauben kann, wie sie.

Amen.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

 

Einführung zur Messfeier in St. Albertus Magnus

Liebe Pilgerinnen und Pilger!

Herzlich willkommen zur Regensburger Diözesanfußwallfahrt nach Altötting! Wir grüßen die neuen Pilger und freuen uns, dass ihr euch mit uns auf den Weg macht; wir grüßen die Altbekannten unter euch – schön, dass wir uns wiedersehen; ich grüße die Mitbrüder am Altar und in den Beichtstühlen – danke für eure Weggemeinschaft und den Dienst der Versöhnung. Vergelt’s Gott der Pfarrgemeinde von St. Albertus Magnus und allen, die heute helfend für uns da sind. Schön, dass wir einmal mehr hier bei euch anfangen dürfen!

Herzlich willkommen, dieser Gruß gilt uns aber auch von Christus her: Sei mir willkommen in meinem Haus und an meinem Tisch, denn ich will mich heute mit dir ganz persönlich auf den Weg machen – auf den Pilgerweg und auf den Weg deines Glaubens.

Christus selber lädt uns ein, die kommenden Tage zu einer Runderneuerung unseres Glaubens werden zu lassen. Und er schenkt uns dazu das Beispiel seiner Mutter Maria, die Freude der großen Pilgergemeinschaft und seine Nähe, die wir jetzt spüren dürfen in Wort und Sakrament.

Pilgersegen

Der Gott des Weges segne und beschütze euch!

Brecht auf zum Pilgern
aus sorgenvollen Gedanken
aus erstarrten Gewohnheiten
aus einengenden Erwartungen!

Seid achtsam unterwegs
mit Leib und Seele
mit allen Sinnen
mit Zuversicht und ganzem Herzen.

Gott begleite euch,
wenn euer Weg in eine neue Richtung führt,
wenn ihr schwankenden Boden betretet,
wenn ihr Natur und Menschen begegnet.

Die Sonne erwärme euer Gesicht,
der Wind stärke euren Rücken,
der Regen erfrische euer Leben.

Die Wegweiser mögen euch zu euren Zielen führen.

Das gewähre euch der dreieinige Gott…

 

Predigt in St. Albertus Magnus

Liebe Pilgerfreunde!

Endlich geht’s wieder los.

Je näher dieser Donnerstag kommt, desto weniger kann ich es erwarten. Endlich gehen wir wieder los nach Altötting. Für den einen sind diese Tage Urlaub für die Seele, für den anderen vielleicht die Freude am gemeinsamen Beten und Singen, und so mancher nutzt sie, um seine Bitten und seinen Dank, seine Sorgen und Nöte dorthin zu tragen, wo er sie gut aufgehoben weiß – zu Maria.

Endlich geht’s wieder los. Und wir beginnen unser großes Glaubenszeugnis. Denn das muss unser Pilgerzug letztlich sein: Ein unübersehbares Zeichen der Hoffnung auf Gott, unseren Vater. Von ihm wissen wir, dass er es uns gut meint, auch wenn wir oft ganz anderes vermuten. Ein für alle, die uns sehen, spürbares Vertrauen auf Jesus Christus, der mit uns geht, ganz egal was auch kommt. Ein dreitägiges Kraftschöpfen im Heiligen Geist, der uns Beistand, Ratgeber und Mutmacher in allen Fragen unseres Lebens ist.

Wie schwer fällt uns das so oft im Alltag unseres Lebens: Hoffnung auf Gott, Vertrauen in Jesus Christus, Kraftschöpfen im Heiligen Geist? Wie sehr wird unser Glaube hinterfragt, wie oft müssen wir ihn gegen die Vorwürfe anderer verteidigen und spüren doch manch­mal selber mehr Fragezeichen als Antworten. Jahr für Jahr will unser dreitägiger Pilgerweg unseren Glauben stärken und umso mehr in diesem „Jahr des Glaubens“, in dem wir stehen. Es gilt nicht nur, Schritt für Schritt vorwärts nach Altötting zu kommen, sondern auch in unserem ganz persönlichen Glauben einen Schritt voranzukommen. Denn das vergessen viele Christen von heute: Glaube braucht Bewegung, Glaube ist nichts Starres, und schon gar nicht etwas Auswendiggelerntes, das ich mir ein für allemal zurecht gelegt habe.

Unser Glaube ist ein Weg, auf dem wir Schritt für Schritt weiter hinein wachsen dürfen in die Liebe und Beziehung zum dreifaltigen Gott. Dieser Glaube will mit uns mitwachsen, damit wir auf alle oft so unwägbaren Situationen unseres Lebens eine Antwort aus dem Glauben finden können.

Vom Apostel Paulus hörten wir in der Lesung eine der schönsten Beschreibungen, was unseren Glauben ausmacht: „Wenn du mit deinem Mund bekennst: «Jesus ist der Herr» und in deinem Herzen glaubst: «Gott hat ihn von den Toten auferweckt», so wirst du gerettet werden.“ Genau dazu laden uns die kommenden Tage ein: Mit jedem „Gegrüßet seist du Maria“, mit jedem Lied und Gebet bekennt unserer Mund, dass wir zu Christus gehören; was noch dazu kommen muss, ist die Kraft des Herzens, mit der wir vertrauen, dass der Auferstandene mitgeht und uns nahe ist. Ich möchte euch an dieser Stelle zurufen: Macht das Herz auf! Betet nicht nur mit den Lippen, sondern mit eurem ganzen Herzen!

Wenn wir unseren Glauben in dieser doppelten Weise zum Ausdruck bringen, gilt uns die unglaubliche Zusage Jesu aus dem Evangelium: „Bittet um alles, was ihr wollt, ihr werdet es erhalten!“

Liebe Freunde, jede und jeder von euch hat seine Anliegen mit dabei und der Pilgerrucksack unserer Herzen ist bei manchen recht schwer. Aber wir machen uns heute nicht auf den Weg, weil beten nicht schaden kann oder um uns über irgendetwas hinwegzutrösten. Wir gehen, weil wir tief im Herzen glauben, dass unsere Bitten nicht ins Leere gehen, sondern, dass Gott erfüllt, worum wir ihn voll Vertrauen bitten.

Diejenige, von der wir uns dieses Vertrauen abschauen und lernen können ist Maria. Elisabet sagt über sie: „Selig ist, die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“ Machen wir es also wie sie: Zeigen wir unseren Glauben! Lassen wir ihn Schritt für Schritt wachsen! Vertrauen wir darauf, dass Jesu Verheißung auch uns gilt, und dass sich erfüllt, worum wir ihn mit ganzem Herzen auf unserer Fußwallfahrt bitten!

Amen.

Gebetseinladungen und Texte

Wer kleine Gebete oder ausführliche Rosenkränze haben möchte, kann sich bei Pfarrer Hannes Lorenz melden oder auf www.pilgerpfarrer.de klicken.

 

1. Etappe: Regensburg Albertus Magnus – Mangolding

Thema: „Maria“ – Freudenreicher Rosenkranz

Grußwort des Hwst.H. Weihbischofs und Pilgersegen

Lauretanische Litanei

Gebet um Freude für diese Wallfahrt

Thema: Aufbruchstimmung in der Kirche

Lichtreicher Rosenkranz

Einführung: Wir sind Pilger. Das sind wir aber nicht, weil wir nach Altötting gehen, oder weil wir jetzt drei Tage fromm sind, singen und beten. Pilger sind wir, weil wir aufgebrochen sind und uns auf den Weg gemacht haben.

Wir freuen uns, dass ihr alle mit dabei seid an diesem Morgen: Junge und nicht mehr so ganz junge, neue und altbekannte gehören jetzt zu unserer großen Weggemeinschaft. Und ihr alle seid heute Morgen aufgebrochen von zu Hause, habt das Gewohnte hinter euch gelassen: die Arbeit bleibt daheim und hoffentlich auch der Stress; von euren Lieben habt ihr euch verabschiedet und tragt sie jetzt im Herzen mit. Jetzt seid ihr ganz da – gut, vielleicht in Gedanken noch bei dem, was ihr vergessen habt einzupacken oder so. Aber ihr seid ganz offen für das Neue, das in den kommenden Tagen vor euch liegt, ganz offen für die Menschen, die euch in den kommenden drei Tagen umgeben.

Und ihr seid hoffentlich auch ganz offen für Gott, der euch seinen Weg zeigen und ihn mit euch gehen will. Dann wird unsere Fußwallfahrt zu einem Aufbruch, der nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich geschieht.

Aufbruchstimmung. Wir erleben sie in diesen Tagen auch in unserer Kirche. Selten hatten wir so positive Schlagzeilen wie zu Beginn dieses Jahres.

Es mag gut sein, dass mancher von euch traurig ist, weil der bayerische Papst zurückgetreten ist; und doch hat Papst Franziskus in seiner Schlichtheit schon so viele wohltuende Zeichen gesetzt. So verbreitet er Aufbruchstimmung in unserer Kirche: Vom Eingefahrenen durch eine neue Offenheit hinzukommen zu einer zukunftsweisenden Richtung; von äußerlichem Formalismen hinzukommen zum Inhalt und zur Botschaft Jesu. Beten wir für ihn und dass der Hl. Geist ihm die nötige Kraft gibt für seinen Petrusdienst, das nötige Durchhaltevermögen, den frischen Wind in unserer Kirche wieder für alle spürbar zu machen!

Wir Regensburger haben Glück, denn wir dürfen den frischen Wind gleich in doppelter Weise spüren: Wir sind dankbar für unseren neuen Bischof Rudolf. Auch er setzt Zeichen und spricht Worte, die wir wieder verstehen. Wir spüren: Unser Hirte steht mit uns auf dem Boden der Tatsachen und geht mit uns auf den Pilgerwegen unseres Lebens – sogar bei der letzten Etappe nach Altötting. Beten wir für unseren Bischof, dass er den Menschen nahe kommen kann, weiterhin die Offenheit hat, sie anzuhören, und die Freude am Glauben in unserer Diözese neu entfachen kann!

Und so sehr wir uns über diese beiden freuen, so sehr genügt es nicht, wenn sie aufbrechen und nach vorn gehen. Sie geben uns ihr Beispiel und bitten uns auf diese Weise auch aufzubrechen! Wie viel eingefahrene Gleise, wie viele hinderliche Gewohnheiten sollten auch wir hinter uns lassen? Wann endlich fangen wir an, die Glaubensschuhe, in denen wir seit Jahrzehnten stecken geblieben sind und die uns mittlerweile überall drücken, durch ein neues Bemühen um unseren Glauben anzupassen?

Irgendwie sehnen wir uns doch alle nach Veränderung in unserer Kirche – sie wird uns aber erst gelingen, wenn wir alle anfangen, aufzubrechen und offen zu werden für den Weg, den Gott uns zeigen will. Beten wir im lichtreichen Rosenkranz um diese Offenheit für unsere Pfarrgemeinden, für unsere Gruppen und Gremien, ja für uns selber in unserem ganz persönlichen Glauben.

Herr, erwecke deine Kirche – und fange bei mir an.
Herr, baue deine Gemeinde – und fange bei mir an.
Herr, lass Frieden überall auf Erden kommen – und fange bei mir an.
Herr, bring deine Liebe und Wahrheit zu allen Menschen – und fange bei mir an.

Lichtreicher Rosenkranz

Begrüßung durch den Pilgerführer

Thema: Unsere Familien und Kinder

Einführung: Wie schwer ist eigentlich euer Pilgerrucksack? Nein, ich meine nicht den, den ihr am Gepäckfahrzeug abgegeben habt. Ich meine den Rucksack mit all den Anliegen, Sorgen und Bitten, den ihr Schritt für Schritt mit eurem Herzen nach Altötting tragt?

Unser Anliegenbuch berichtet von so vielen, die auf dem Weg für ihre Familie bitten und danken und auch wir laden euch ein, zu Beginn unserer Wallfahrt diejenigen ins Gebet zu nehmen, die zu euch, zu eurer Familie gehören. Und wir laden euch ein, vor allen Bitten und Sorgen zunächst Danke zu sagen, Danke lieber Gott, für alles, was in unserer Familie gut läuft, was uns glücklich macht, für alles, was uns im Miteinander gelingt:

Die erfüllende Liebe zwischen den Eheleuten, das Wunder einer glücklichen Geburt und einer gesunden Entwicklung, das vertrauensvolle Verhältnis zu den Kindern, das respektvolle und helfende Zusammensein mit den eigenen Eltern, Schwieger­eltern und Großeltern und vieles mehr. Oder wie es ein Pilger letztes Jahr schrieb: Danke für meine super Familie!

Vergessen wir aber nicht den Dank für all jene Familien, in denen der Glaube lebt, in denen Taufe, Erstkommunion, Firmung mehr sind als bloße Feiern fürs Album. Danke für das Geschenk, dass Kinder den lebendigen Glauben ihrer Eltern übernehmen können; Danke, wenn das gemeinsame Gebet in der Familie möglich ist.

Danke – auf vielfache Weise, für alles Schöne und gelingende in unseren Familien.

Ja, ich weiß, viele erleben diese genannten Beispiele wenigstens zum Teil anders. Und das Schwierige und Traurige belastet uns manchmal so sehr, dass wir das Schöne nicht mehr sehen können. Auch wenn auf dieser Wallfahrt eure Sorgen, eure Ängste und Probleme die notwendige Gebets­zeit bekommen müssen, überlegt, ob ihr nicht auch Grund habt, Danke zu sagen für das ein oder andere, das in eurer Familie gelingen darf.

Gott hat versprochen, in eurem Miteinander gegenwärtig zu sein. Ihm sagen wir Dank im glorreichen Rosenkranz und bitten ihn, unsere Familien weiterhin mit seinem Segen zu begleiten, damit alle sich zu Hause angenommen und aufgehoben fühlen dürfen, damit Liebe und Respekt nie schwinden, damit Verständnis und gegenseitige Hilfe prägend bleiben.

Glorreicher Rosenkranz

2. Etappe: Sünching – Geiselhöring

Rosenkranz „Maria, Urbild der Kirche“

Thema:„Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“

Der Glaube Mariens als Vorbild für uns.


Geistliches Wort Pfr. Norbert Götz (wird nachgereicht).


Thema: Katholikentag und Laienapostolat

Einführung: „Mit Christus Brücken bauen“ unter diesem Leitwort findet im nächsten Jahr von Christi Himmelfahrt bis zum darauffolgenden Sonntag der 99. Deutsche Katholikentag in Regensburg statt. Seit Monaten arbeiten die Verantwortlichen, um diese Großveranstaltung des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland zu planen. Letzte Woche hat unser Bischof die diözesane Vorbereitung auf den Katholikentag in Regensburg eröffnet.

Es ist zwar noch ein gutes Jahr bis zum 28. Mai 2014 und doch laden wir euch ein, schon heute in diesem Sinn für ein gutes Gelingen zu beten.

Katholikentagsgebet

Christus, unser Bruder und Herr, ausgespannt über den Abgründen des Lebens bist du die Brücke, die Himmel und Erde, Gott und Mensch, Zeit und Ewigkeit verbindet. Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch dich (Joh 14,6).

Jesus Christus ist der Herr, zur Ehre Gottes des Vaters

Christus, unser Bruder und Herr, du bist die Brücke, über die die grenzenlose Liebe des Vaters zu allen Menschen strömen will: zu den Jungen und Alten, den Gesunden und Kranken, den Ausgestoßenen und Sündern, den Bedrängten und Verzweifelten.

Jesus Christus ist der Herr, zur Ehre Gottes des Vaters

Christus, unser Bruder und Herr, ausgespannt am Holz des Kreuzes hast du den Tod besiegt und bist so zur Brücke geworden vom Tod zum Leben, aus dem Dunkel in das Licht, vom Suchen zur Wahrheit, aus der Einsamkeit in die Gemeinschaft deines heiligen Volkes.

Jesus Christus ist der Herr, zur Ehre Gottes des Vaters

Christus, unser Bruder und Herr, du hast uns den Weg gewiesen zum Leben in Fülle (Joh 10,10) und uns gerufen, dir zu folgen. Hilf uns, ohne Furcht die Brücke zu beschreiten, die du selber bist, und uns zum Vater und zueinander führt.

Mach auch uns zu einer Brücke, über die die Liebe Gottes zu den Menschen strömen kann.

Kyrie, kyrie, eleison

Christus, unser Bruder und Herr, lass uns die Zeichen der Zeit erkennen und uns mit ganzer Kraft für die Frohe Botschaft einsetzen. Mach uns offen für das, was die Menschen bewegt, dass wir ihre Trauer und Angst, ihre Freude und Hoffnung teilen und mit ihnen dir entgegen gehen.

Kyrie, kyrie, eleison

Christus, unser Bruder und Herr, öffne unsere Augen für jede Not. Gib uns das rechte Wort, wenn Menschen Trost und Hilfe suchen. Hilf uns zur rechten Tat, wo Menschen uns brauchen. Lass uns denken und handeln nach deinem Wort und Beispiel.

Kyrie, kyrie, eleison

Christus, unser Bruder und Herr, Brücke, die uns zum Vater und zueinander führt, mit deiner Hilfe können auch wir zur Brücke werden.

Amen.

 

Das Schöne an Katholikentagen ist, dass das Miteinander zwischen Gläubigen und Hirten sehr stark zum Ausdruck kommt, dass vor allem die Bedeutung der Berufung und des Engagement der Laien für unsere ganze Kirche spürbar wird. „Laie“ ist ein schlechtes Wort, sagte unser Bischof am Tag seiner Weihe. Wenn er vor einem kaputten Auto stünde, wäre er ein Laie, einer der nichts versteht. Doch wer getauft und gefirmt ist, sei in diesem Sinn kein Laie. Gott hat ihn gerufen, die Kirche mit zu gestalten, die Frohe Botschaft mit zu verkünden, das Evangelium in die Tat umzusetzen. Wir alle sind miteinander Kirche und auf das Glaubenszeugnis jedes einzelnen kommt es an – das muss beim Katholikentag spürbar werden.

Darum beten wir den folgenden Rosenkranz um ein gutes Miteinander aller Getauften und Gefirmten in unserer Kirche. Beten wir um viele gute Laien, die sich einsetzen für die Kirche vor Ort – in den Pfarreien, Gruppen und Gremien. Beten wir um Hirten, die den rechten Ton finden im Umgang mit ihrer Herde.

 

Paulusrosenkranz

1. Geheimnis: Jesus, der uns in seine Kirche aufgenommen hat

Wir lesen im ersten Korintherbrief:

Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen … und … mit dem einen Geist getränkt. Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm.

Beten wir um ein gutes Miteinander aller Glieder der Kirche.

2. Geheimnis: Jesus, der uns gerufen hat, sein Evangelium zu leben

Der Apostel mahnt die Gemeinde von Ephesus:

Ich ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging. Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.

Beten wir um ein glaubwürdiges Zeugnis aller Christen für die Frohe Botschaft.

3. Geheimnis: Jesus, der uns ruft, unsere Begabungen zu entfalten

Im Römerbrief lesen wir:

Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade. Hat einer die Gabe prophetischer Rede, dann rede er in Übereinstimmung mit dem Glauben; hat einer die Gabe des Dienens, dann diene er. Wer zum Leh­ren berufen ist, der lehre; wer zum Trösten und Ermahnen berufen ist, der tröste und ermahne. Wer gibt, gebe ohne Hintergedanken; wer Vorsteher ist, setze sich eifrig ein; wer Barmherzigkeit übt, der tue es freudig.

Beten wir darum, dass alle Christen ihre Gaben und Fähigkeiten entfalten und in die Kirche einbringen.

4. Geheimnis: Jesus, der uns zu Erben seines Reiches erwählt hat

Im Galaterbrief schreibt Paulus:

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, ge­boren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott.

Beten wir darum, dass alle Christen ihre Würde als Töchter und Söhne Gottes erkennen und leben.

5. Geheimnis: Jesus, der uns gerufen hat, im Glauben Vorbild zu sein.

Paulus unterweist Timotheus:

Sei den Gläubigen ein Vorbild in deinen Worten, in deinem Lebenswandel, in der Liebe, im Glauben, in der Lauterkeit. Lies ihnen eifrig (aus der Schrift) vor, ermahne und belehre sie, bis ich komme. Vernachlässige die Gnade nicht, die in dir ist und die dir verliehen wurde:

Beten wir darum, dass das Engagement aller Christen andere ansteckt und der Glaubensfunke überspringt.

 

Hören wir Worte des Konzils, die heute wie vor 50 Jahren aktuell sind:

Ein Hinweis auf die vielfältige und dringende Notwendigkeit des Laienapostolats liegt auch in dem unverkennbaren Wirken des Hl. Geistes, der den Laien heute mehr und mehr das Bewusstsein der ihnen eigentümlichen Verantwortung schenkt und sie allenthalben zum Dienst für Christus und seine Kirche aufruft. (AL 1)

Aus dem Empfang der Charismen, auch der schlichteren, erwächst jedem Glaubenden das Recht und die Pflicht, sie in Kirche und Welt, zum Wohl der Menschen und zum Aufbau der Kirche zu gebrauchen. (AL 3)

Innerhalb der Gemeinschaft der Kirche ist das Tun der Laien so notwendig, dass ohne dieses auch das Apostolat der Hirten nicht zu seiner vollen Wirkung kommen kann. (AL 10)

Bischöfe und Pfarrer mögen sich vor Augen halten, dass das Recht und die Pflicht zur Ausübung des Apostolats allen Gläubigen, Klerikern und Laien gemeinsam ist. Darum mögen sie geschwisterlich in der Kirche und für die Kirche arbeiten. (AL 25)

Volk-Gottes-Litanei

Rosenkranz „Mutter im Glauben “

3. Etappe: Geiselhöring – Mengkofen

Thema: Gott Vater

Das Jahr des Glaubens lädt uns ein, uns mit unserem ganz persönlichen Glauben als Fundament unseres Lebens zu beschäftigen. Das soll auch auf unserem gemeinsamen Pilgerweg anklingen.

Einführung: Wie wir ganz selbstverständlich mit jedem Kreuzzeichen den Vater, Sohn und Hl. Geist anrufen, so widmen wir an jedem Tag eine Gebetseinheit dem Vater, dem Sohn und dem Geist.

Wer also ist für uns Gott der Vater?

Es gibt so viele Taufgespräche, bei denen junge Eltern mir sagen: Ich glaube schon, dass es da irgendwas gibt.  Unser Gott – ein irgendwas? Eine Macht – eine Kraft – ein Gefühl – eine Illusion – ein Produkt unserer Sehnsüchte?

Nein, das genau ist das Entscheidende: Der Gott der Christen ist nicht irgendwas, er ist ein jemand. Jemand, der sich mir ganz persönlich zuwendet, eine Person mit einem Namen, die ich ansprechen darf. Mehr noch: Unser Gott ist in sich Beziehung, weil er einer ist und doch drei, die in Liebe verbunden sind. Und in diese liebevolle Beziehung hat er mich hineingenommen in der Taufe.

Es mag schon sein, dass sich das alles recht schwierig anhört, dass wir uns schwer tun, uns Gott vorzustellen und noch schwerer ihn in Worte zu fassen. Aber wenn wir uns scheuen, über ihn zu reden und nach ihm zu greifen, werden wir nichts von ihm begreifen und werden uns im Alltag unseres Lebens auch nicht von ihm ergreifen lassen.

Die Heilige Schrift berichtet auf jeder Seite von Menschen, die versuchten, Gott zu fassen. Sie berichtet von den Bildern, mit denen die Menschen Gott von alters her beschrieben.  Im folgenden Gott-Vater-Gebet, das wie ein Rosenkranz aufgebaut ist, laden wir euch ein, diesen Bildern in Ge­dan­ken nach zu gehen.

Auf den zehnmaligen Lobpreis antworten wir jeweils:

Gelobt und verherrlicht in Ewigkeit.


1. Geheimnis: Gott, der Schöpfer der Menschen

Gott, wer bist du?

Ich habe dich geschaffen und dich in meine Hand geschrieben: Mein bist du!

Gepriesen seist du, Gott, Schöpfer Welt, der alles ins Leben rief und unser Vater ist.

Gelobt und verherrlicht in Ewigkeit.

2. Geheimnis: Gott, der Töpfer, und wir, der Ton

Gott, wer bist du?

Ich habe dich wie ein Töpfer aus Erde vom Ackerboden geformt und dir meinen Geist eingehaucht.

Gepriesen seist du, Gott, Schöpfer Welt, der uns formt nach seinem Bild und Würde schenkt.

Gelobt Gepriesen seist du in Ewigkeit.

3. Geheimnis: Gott, der Beschützer und Begleiter

Gott, wer bist du?

Ich habe dich wie auf Adlerflügeln getragen und dich durch die Wüste geleitet.

Gepriesen seist du, Gott, Schöpfer Welt, der mit uns mitgeht und uns den Weg weist.

Gepriesen seist du in Ewigkeit.

4. Geheimnis: Gott, barmherziger Vater und liebende Mutter

Gott, wer bist du?

Ich liebe dich wie eine Mutter ihr Kind. Mein Erbarmen ist groß, meine Barmherzigkeit besteht für immer.

Gepriesen seist du, Gott, Schöpfer Welt, der uns mit mütterlicher Liebe begegnet und uns Vergebung schenkt.

Gepriesen seist du in Ewigkeit.

5. Geheimnis: Gott, der immer da ist für uns

Gott, wer bist du?

Ich bin der Ich-bin-da-für-dich. Suche mich und du wirst leben.

Gepriesen seist du, Gott, Schöpfer Welt, der unser Stückwerk vollendet und uns Leben in Fülle schenkt.

Gepriesen seist du in Ewigkeit.

Namen-Gottes-Litanei

Thema: Familiäre Schwierigkeiten

Einführung: Wie in den vergangenen Jahren, seid ihr auch diesmal eingeladen, eure Anliegen in unser Anliegenbuch einzutragen.

Der erste Eintrag bei der vergangenen Wallfahrt lautete: „Für meine Familie, und dass mein Sohn wieder zu uns findet.“ Viele, viele weitere Einträge berichten von den Sorgen und Schwierigkeiten in den Familien.

So bin ich mir sicher, dass auch heute viele von euch dieses Anliegen im Herzen mittragen. Und wir möchten im folgenden Rosenkranz all diese familiären Anliegen ins Gebet nehmen.

Ganz besonders denken wir an all jene, deren Lebensentwurf gescheitert, deren Pläne zerbrochen sind. Und wir denken an ihre Eltern und Angehörigen, die mittragen und mitleiden.

Rosenkranz für Menschen, die keinen Weg sehen

1. Geheimnis: Der denen nahe ist, die Schuld auf sich geladen haben

„Meine Wallfahrt gebe ich für meinen Sohn, der seine kleine Familie nicht schätzt. – Versöhne unsere Familien. – Ich bitte dich für meinen Sohn, der gerade seine Gefängnisstrafe absitzt.“

Beten wir für alle, deren eigenes Verschulden Unglück und Verzweiflung bringt.

2. Geheimnis: Der den Ausgegrenzten ein Bruder geworden ist

„Gib meiner Tochter, die aufgrund der Geburt eines Kindes aus der Firma gemobbt wurde, eine Teilzeitstelle. – Bitte hilf mir, nicht zu vereinsamen. – Hilf meinem Sohn, wieder den Weg zurück in die Familie zu finden.“

Beten wir für alle, die an den Rand gedrängt wurden und nun allein da stehen.

3. Geheimnis: Der sich der Armen und Schwachen annahm

„Für meinen behinderten Sohn, dass er sich im Wohnheim gut einlebt. – Zuhause haben wir einen Pflegefall; gib den Schwestern und allen Pflegenden Entlastung. – Meine Tochter schafft es finanziell nicht, für ihre Kinder zu sorgen. Auch wir können ihr nicht mehr helfen. Bitte hilf du ihr.“

Beten wir für alle, die sich allein nicht mehr zu helfen wissen und auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

4. Geheimnis: Der den Kranken Hoffnung und Heilung schenkte

„Ich bitte dich, hilf meiner Frau über ihre Depression hinweg. – Für meine Tochter, dass sie ihre Magersucht besiegt. – Hilf mir, mein Alkoholproblem in den Griff zu bekommen und ein guter Vater zu sein.“

Beten wir für alle, die durch Krankheit und Sucht belastet sind.

5. Geheimnis: Der denen eine neue Richtung zeigt, die vom Weg abgekommen sind

„Gib meiner Tochter die Kraft für einen Neuanfang. – Ich bitte dich um Fürsprache für meinen Sohn, dass er sein Leben wieder selbst in die Hand nehmen kann. – Bring meine Unordnung im Herzen wieder in die Reihe.“

Beten wir für alle, die erkennen, dass es in gewohnter Weise nicht mehr weiter geht und nach einem neuen Anfang suchen.

Vater unser-Litanei

Thema: Für die Kranken Litanei für die Kranken (neu)

Fußwallfahrer-Rosenkranz für verst. Pilger, verst. Angehörige und Quartierleute

Freudenreicher Rosenkranz für unsere Quartierleute und alle treuen Helfer von Mengkofen

4. Etappe: Mengkofen – Dingolfing

Thema: Freudenreicher Rosenkranz (für Quartierleute)

Marienlitanei (Schwester im Glauben)

Thema: Krankheiten heute

Einführung: Der Freitag lädt uns ein, das Leiden und Sterben Jesu im schmerzhaften Rosenkranz zu betrachten. Mit seinem Kreuz nimmt Jesus alles auf sich, was schwer auf unserem Leben lastet. Er will die Last für uns tragen. Er wird zum Bruder aller die heute leiden und ganz besonders der Kranken.

Denken wir in dieser Morgenstunde an alle unsere Kranken, deren Krankheit sie wie ein schweres Kreuz belastet. Jeder kennt und weiß um Menschen, für die er jetzt betet.

In unser Gebet schließen wir aber ganz besonders jene ein, deren Krankheit eine Folge unserer beruflichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ist.

Wieviele Menschen stecken heute im Burnout? Die Anforderungen, Druck und Stress, Entscheidungen von Vorgesetzten, die nicht nachzuvollziehen sind und das Gefühl allem ohnmächtig gegenüber zu stehen – das lässt ausbrennen. Und was meist berufliche Ursachen hat, das belastet die ganze Familie.

In den Auswirkungen ähnlich und doch mit ganz unterschiedlichen Ursachen sind es heute psychische Erkrankungen, Depressionen, Magersucht die immer mehr um sich greifen. Wie schwer fällt es, sich diese Situation einzugestehen? Wie lang dauert es, auch nur einen Schritt voran zu kommen?

Schon unsere Kinder leiden unter Zivilisationskrankheiten wie Hyperaktivität, ADS, Lern- und Entwicklungsstörungen. Kinder müssen der Norm unserer Leistungsgesellschaft entsprechen; tun sie das nicht, meinen Eltern diese rechtfertigen zu müssen. Aber die Selbstverständlichkeit, mit der wir unseren Kindern in dieser Weise den Stempel der Krankheit und Behinderung aufdrücken, ist die eigentliche Krankheit.

Nahezu explosionsartig vermehren sich Allergien verschiedenster Art, vor allem Lebensmittelallergien. Sie sind wohl die Folge eines Lebens- und Ernährungsstils, der immer mehr auf mit Technologie und Kommerz verbunden ist. Künstliche Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Säuerungsmittel, Ersatzstoffe usw. können ja eigentlich auch nicht gesund sein.

Für alle, die das Kreuz einer solchen Krankheit tragen müssen, und für alle, die mit ihnen leiden, lasst uns nun beten.

Schmerzhafter Rosenkranz

Thema: Pfarrgemeinde

Einführung: Auf unserem Weg nach Altötting sind wir miteinander die pilgernde Kirche Gottes. Wir spüren, wie gut es tut, in großer Gemeinschaft zu glauben, und wie schön es ist, wenn alle Altersgruppen vertreten sind. Unser Pilgerzug ist ein Zeichen für die Lebendigkeit unserer Kirche.

In den Pfarrgemeinden daheim erleben es viele von euch anders. Die Lücken werden immer größer, die Jungen und Engagierten immer weniger, die Gottesdienste sterben irgendwie vor sich hin.

Doch diese negative Erfahrung mindert nicht das Engagement so vieler, die sich auf verschiedenste Weise einbringen und mitarbeiten. Viele von euch zählen doch zu denen, die vor Ort die Kirche tragen und maßgeblich mitgestalten; viele von euch machen Kirche konkret in Kindergärten und Altenheimen usw.; viele sind ganz selbstverständlich zur Stelle, wenn es gilt anzupacken und Aufgaben zu übernehmen. Vergelt’s Gott, dass ihr auf diese Weise da seid! Vielerorts und in manchen Situationen kommt dieser Dank zu kurz. Auch wir Pfarrer geizen manchmal mit Lob und Anerkennung. Aber darum jetzt, umso intensiver: Vergelt’s Gott, dass ihr auf diese Weise da seid!

Ihr seid der Grund, trotz aller Schwierigkeiten zu hoffen und mutig in unseren Pfarreien einen neuen Schritt zu wagen. Ihr seid es, die auf welche Weise auch immer spürbar machen, dass Gottes Geist auch heute unter uns Christen weht.

Sagen wir also mit dem glorreichen Rosenkranz Dank für jeden einzelnen und seinen wertvollen Dienst in der Gemeinschaft der Kirche. Und bitten wir um eine neue Lebendigkeit für unsere Pfarrgemeinde daheim. Beten wir um ein lebendiges Miteinander aller, die unsere Pfarrgemeinden mittragen und die zu ihnen gehören. Vergessen wir angesichts mancherlei Schwierigkeiten aber auch nicht die Bitte um gutes Miteinander zwischen den Priestern und den Gläubigen.

Glorreicher Rosenkranz

Berufungslitanei

Thema: Schöpfung und der Hl. Franziskus

Einführung: Selten hat ein Papstname die Menschen so sehr ins überlegen und nachdenken gebracht wie diesmal: Franziskus. Dieser Name ist Programm – so hören wir seit wir unseren neuen Papst haben. Und die franziskanische Idee rückt durch ihn wohltuend in den Blickpunkt. Aber was ist das für eine Idee?

Der Papst nannte es bei seiner Predigt zur Amtseinführung  die Berufung zum Hüten der Schöpfung. Er sagte: „Sie besteht darin, die gesamte Schöpfung, die Schönheit der Schöpfung zu bewahren wie es uns der heilige Franziskus von Assisi gezeigt hat: Sie besteht darin, Achtung zu haben vor jedem Geschöpf Gottes und vor der Umwelt, in der wir leben. Und wenn der Mensch dieser Verantwortung nicht nachkommt, wenn wir uns nicht um die Schöpfung und um die Mitmenschen kümmern, dann gewinnt die Zerstörung Raum, und das Herz verdorrt. Alle Verantwortungsträger auf wirtschaftlichem, politischem und sozialem Gebiet, alle Männer und Frauen guten Willens möchte ich herzlich bitten: Lasst uns „Hüter“ der Schöpfung, des in die Natur hineingelegten Planes Gottes sein, Hüter des anderen, der Umwelt; lassen wir nicht zu, dass Zeichen der Zerstörung und des Todes den Weg dieser unserer Welt begleiten!“

Als Hüter der Schöpfung Gottes, wollen auch wir an diesem Morgen beten um mehr Verantwortung und mehr Achtung vor der Würde aller Mitgeschöpfe. Wir stellen dazu den Sonnengesang des Hl. Franziskus in den Mittelpunkt, in dem die tiefe Verbundenheit mit den Mitgeschöpfen so deutlich wie in keinem anderen Gebet zum Ausdruck kommt.

1. Geheimnis: Jesus, der uns die Größe des Schöpfers offenbart

Höchster, Allmächtiger, guter Herr, dein sind die Ehre, Lob und Ruhm und aller Segen. Du allein bist würdig, sie zu empfangen, und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen, o Höchster!

Franz von Assisi hatte eine grauenhafte Zeit hinter sich, bevor er diese Zeilen schrieb. Er war völlig am Ende, als er zu Gott rief und dieser seine Not wendete. Da betet also jemand, der voller Demut die Größe seines Gottes bestaunt. Da betet jemand, der voll Dankbarkeit und Liebe alles neu sehen gelernt hat, jede kleine Gabe als Geschenk und jedes kleinste Details der Schöpfung als Hinweis auf Gott.

Und wie beten wir? Meinen wir nicht manchmal, selbst der Mittelpunkt allen Geschehens zu sein?

Franziskus lehrt, die Größe des Gottes voll Demut anzuerkennen und zu spüren, dass er uns unendlich liebt, uns ganz persönlich, weil er uns inmitten seiner Schöpfung einen Platz gegeben hat.

2. Geheimnis: Jesus, der die Sonne über unserem Leben ist.

Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Sonne, durch Bruder Mond und die Sterne.

Franziskus besingt die drei Gestirne: Sonne, Mond und Sterne. Durch sie müssen wir nicht in der Finsternis leben. Durch sie wird alles Leben erst lebendig. Sie begleiten unser Leben ganz selbstverständlich, Tag für Tag, und  doch nicht zufällig, sondern gewollt, ein Gleichnis von Gott, der uns sein Licht schenkt.

Und wie gehen wir mit den Gestirnen und dem Weltall um? Wir möchten erforschen, nützen und beweisen. Und wir benutzen die unendliche Weite des Alls als Mülldeponie für unseren Weltraumschrott.

Franziskus lehrt: jeder einzelne Sonnenstrahl ist ein Geschenk, der Wechsel von Tag und Nacht Teil unseres Lebens. Tagtäglich lässt Gott uns dadurch seine Nähe spüren.

3. Geheimnis: Jesus, der mit uns auf dieser Erde lebte.

Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind, Schwester Wasser, Bruder Feuer und unsere Mutter Erde.

Nach den drei Gestirnen nennt Franziskus die vier Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde. Sie sind Grundlage unseres Lebens. In ihnen steckt eine gewaltige Kraft, die Gott uns in die Hand gegeben hat, damit wir sie nützen, um leben zu können. Drei Gestirne und Vier Elemente sind miteinender Sieben, die Symbolzahl einer Schöpfung, die gut gelungen ist.

Und wie gehen wir mit den Elementen dieser Welt um? Wir verbrauchen kostbares Wasser so ungerecht, dass viele keinen Schluck davon bekommen. Wir beuten die Erde aus, als wäre sie unser Eigentum und legen den Grund für Katastrophen. Wir nützen das Feuer für Krieg und Vernichtung.

Franziskus lehrt: Nütze die Kraft der Elemente, um Leben zu ermöglichen dir und allen anderen Menschen auf dieser Welt. Gott selbst hat dir die Verantwortung dafür übertragen. Er traut es dir zu!

4. Geheimnis: Jesus, der uns vergibt und Frieden schenkt.

Gelobt seist du, mein Herr, durch alle, die vergeben und die dulden in Frieden.

Diese Zeilen hat Franziskus erst später hinzugefügt, weil Bischof und Bürgermeister von Assisi sich verkracht hatten. Das ist tröstlich für uns und Ansporn zugleich. Denn es ist letztlich der Friede und die damit verbundene Vergebung, die die Schöpfung Gottes erst vollendet.

Und wie schwer tun wir uns mit Frieden und Vergebung – in unserer kleinen, privaten Welt und erst recht in der großen? Hass, Unfrieden und Krieg sind an der Tagesordnung. Und wir tun irgendwie nichts dagegen!

Franziskus lehrt: Halte Frieden. Verzeih, wo andere dir Unrecht taten. Spring über deinen Schatten. Gott schenkt dir doch seine Liebe; also gib sie auch weiter – gerade an diejenigen, bei denen es dir schwer fällt.

5. Geheimnis: Jesus, der uns im Tod vollendet.

Gelobt seist du, mein Herr, durch unseren Bruder, den leiblichen Tod.

Auch diese Worte fügte Franziskus erst an seinen Sonnengesang an, als er dem Tod schon nahe war. Doch hat er nach einem Leben voller Hingabe und Leiden, den Tod heiter als seinen Bruder willkommen geheißen. Das kann nur der, der von ganzem Herzen darauf vertraut, dass der Tod nicht Ende, sondern Vollendung ist.

Und wie viel Angst haben wir vor dem Tod? Sterben scheint Verlust, Ende, hoffnungslos zu sein. Was tun wir nicht alles, um uns dagegen zu wehren?

Franziskus lehrt: Wer an Gott, seinen Schöpfer glaubt, der weiß, dass er ihn im Tod nicht fallen lässt; sondern dass Gott den Menschen, den er einst ins Leben rief, vollendet im Ewigen Leben. Erst dann haben wir Teil an der Fülle der Schöpfung Gottes.

Sonnengesang


Einführung zur Messfeier in Dingolfing

Liebe Pilgerfreunde,

wirklich einen guten Morgen dürfen wir miteinander erleben:

Da war der Weg herüber nach Dingolfing, begleitet von der aufgehenden Sonne; da finden wir herzliche Aufnahme hier in der Pfarrgemeinde St. Johannes mit so vielen Helferinnen und Helfern; da sind die Beichtväter für euch bereit, um euch die Last zu erleichtern; da lädt Jesus selbst uns an seinen Tisch ein, um uns zu stärken für den Weg, der heute noch vor uns liegt.

Ein guter Morgen und ich hoffe und wünsche euch, dass ihr das auch so empfinden könnt!

Die Frage, die jedem einzelnen an diesem Morgen wieder neu gestellt wird, hören wir im Evangelium aus dem Mund Jesu: „Liebst du mich?“ Diese Frage gilt Petrus und damit allen, die nach Kräften versuchen, Jünger Jesu zu sein. Ob wir mit ihm aus ganzem Herzen und mit einem festen Glauben antworten können: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe, sonst wäre ich hier nicht mit dabei; und ich möchte dir meine Liebe wieder neu zeigen!“ Dieser gute Morgen will uns diese Antwort in den Mund legen. Im gemeinsamen Lobpreis bringen wir sie zum Ausdruck.

 

5. Etappe: Dingolfing – Frontenhausen

Thema:  Gewissenserforschung

Der Pilgerweg nach Altötting und der Pilgerweg unseres Lebens laden uns immer wieder ein, unser Leben zu über­denken und umzukehren zu Gott. Das fällt uns oft so schwer! So sicher sind wir uns, das richtige zu tun und zu sagen und zu wählen. Unsere Ecken und Kanten – sie sind uns so oft gar nicht bewusst. Gewohnheiten und Fehler sind scheinbar so selbstverständlich.

Umkehren fällt schwer – und dennoch spürst du, dass nicht alles im Leben wirklich in Ordnung ist. Du spürst die Schwie­rig­keiten im Miteinander mit anderen Menschen und mit Gott, du spürst, wie schwer es manchmal fällt, die eigenen Grenzen und Schwächen anzunehmen.

Umkehren fällt schwer – aber jetzt, auf dem Weg, da hast du die Zeit, mal über dich selber nachzudenken. Da hast du die Gelegenheit dich mit Gott zu versöhnen im Sakrament der Beichte, das unsere Beichtväter am Ende des Pilgerzuges anbieten!

Vielleicht fehlt dir noch der Mut. Vielleicht sagst du, ich weiß ja gar nicht, was ich beichten soll? Die gemeinsame Ge­wis­sens­erforschung soll dir dazu dienen, den ent­scheidenden Schritt der Umkehr zu gehen. Das Magnifikat, der Lobgesang Mariens will uns durch diese Gewissens­erforschung führen.

Magnifikat S. 98

Maria besinnt sich zuerst auf Gottes Größe, Gottes Treue, auf seine Zuneigung und Barmherzigkeit. Sie besingt ihre Betroffenheit, ihr Berührtsein von Gott. Das unbändige Ver­trauen auf Gott lässt sie auch inmitten aller Dunkelheiten und Undurchsichtigkeiten daran glauben, dass er das Schick­sal der Menschen wenden kann. Wer das Lied Ma­riens mitsingt, der kann nicht untätig sitzen bleiben. Er muss die Richtung einschlagen, die Gott selbst geht: Er nimmt sich der Niedrigen und Schwachen an. Herabsteigen – das ist sein Weg. Und das heißt für uns: Herabsteigen vom hohen Ross, von der Rechthaberei, von der Gefühllosigkeit und vom Machtdünkel. Hinabsteigen zu den Schwachen dieser Welt und unserer nächsten Umgebung, um mit ihnen zu fühlen und mit ihnen zu tragen.

Gott ist den Weg nach unten gegangen – in Jesus Christus. Maria besingt diesen Weg. Sie traut ihm zu, dass es ein Weg der Heilung für diese Welt wird, ein Weg der Umkehr zur Gerechtigkeit.

Herr, erbarme dich, erbarme dich….

„Meine Seele preist die Größe des Herrn…“

Was für Maria ganz klar ist, ist für mich oft so schwer: Gott an die erste Stelle zu setzen, ihm die Richtung meines Lebens anzuvertrauen. Da gibt es manchmal andere „Götter“, die wichtiger sind: Besitz und Geld, Beruf und Freizeitangebote?

– An welcher Stelle in meinem Leben steht Gott? War mir das Lob Gottes ein Herzensanliegen: am Sonn­tag im Gottesdienst, im Gebet?

– Habe ich Gott in meinem Leben groß sein lassen, auch in der Achtung und Ehrfurcht, die ich anderen entge­gen­brachte?

Herr, erbarme dich, erbarme dich….

„Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.“

Es geht so schnell im Alltag meines Lebens: Da ist zu wenig Zeit, da muss ich an so vieles denken und so vielen Ansprüchen genügen; meine Kraft ist dann schnell zu Ende und  ein Wort gibt das andere. Ich sehe es ja ein und die anderen müssen das schon verstehen.

– Ist aber auch mein Reden, Handeln und Urteilen geprägt von Erbarmen und Nachsicht?

– Kann ich meine Grenzen annehmen – oder bin ich mir selber gegenüber zu unbarmherzig?

– Habe ich in der Familie gegenüber dem Ehepartner, den Kindern, den Eltern genügend Nachsicht und Geduld aufgebracht?

– Wo habe ich die Chance zur Versöhnung durch eigene Härte zunichte gemacht?

Herr, erbarme dich, erbarme dich….

„Er zerstreut die im Herzen voll Hochmut sind…“

Hochmut kommt vor dem Fall, sagt ein Sprichwort. Und doch stehe ich immer wieder in der Versuchung, mein Leben nach dem Motto zu gestalten: Ich, meiner, mir, mich! Es fällt oft schwer, andere in den Blick zu nehmen und ihre Situation zu bedenken.

– Wie sieht es in mir selber aus? Komme ich mir besser vor als andere? Lasse ich mir das auch anmerken?

– Horche ich manchmal in mich hinein, um mein eigenes Verhalten zu überdenken?

– Bin ich mir bewusst, dass mich meine abwertenden Gedanken und Gefühle gegenüber anderen manchmal zu Ungerechtigkeiten verleiten?

Herr, erbarme dich, erbarme dich….

„Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen…“

Macht haben ist reizvoll, immer ganz oben zu stehen eine Versuchung, die uns immer wieder begegnet. Doch ganz oben zu sein bedeutet, Verantwortung haben für alle, die darunter sind.

– Wo habe ich meine Freunde? Nur auf der Seite der Starken und der Einflussreichen?

– Sehe ich auch die Schwachen – am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, für die ich Verantwortung trage?

– Wo stehe ich jemandem im Weg? Wo raube ich jemandem durch Nachlässigkeit oder Überbesorgtheit die Chance, sich zu entfalten?

Herr, erbarme dich, erbarme dich….

„Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben…“

Das ist ein Satz, den wir nur noch wenig verstehen. Wir gehören zu den Satten, die immer alles haben können, was sie möchten. Hunger? Hunger spüren wir allerhöchstens nach anderen Dingen: nach Liebe und Zuwendung.

– Habe ich gespürt, wenn jemand Lebenshunger hatte und Durst nach Zuwendung und Gespräch?

– Habe ich Armut und Not in der Welt an mich heran gelassen und mich davon bewegen lassen?

– War ich bereit zum Teilen mit denen, die meine Hilfe brauchen?

Herr, erbarme dich, erbarme dich….

„Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen…“

Gott ist da für mich – so sagt es die Heilige Schrift. Er nimmt sich meiner an. Oft ist das unvorstellbar: Gott, der mir so weit weg scheint, beugt sich zu mir. Mein Glaube hat damit seine Schwierigkeiten. Eher ängstlich bin ich, ob mein Leben am Ende vor Gott wirklich ok. ist.

– Ist mein Glaube mehr als bloß eine Sammlung von frommen Gedanken und Grundsätzen? Ist er nur Traditionen verpflichtet oder ist er lebendig und offen für neue Erfahrungen und Begegnungen?

– Lebe ich so, dass meine Hoffnung und mein Glaube andere ermutigt und aufgerichtet haben?

Herr, erbarme dich, erbarme dich….

Tragen wir all unsere Fehler und Schwächen, unsere Schuld und Sünde vor Gott! Er will sich mit uns versöhnen! Er will unsere Umkehr mit seiner Vergebung möglich machen!

Gott will uns einen neuen Anfang schenken, bekennen wir vor ihm, dass wir sündige Menschen sind:

Ich bekenne…

 

Der allmächtige Gott erbarme sich unser…

Vergiss nicht zu danken… S. 118

 

Thema: „Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“

– die Schwierigkeiten mit dem Glauben heute.

 

Geistliches Wort am zweiten Tag

Liebe Pilgerinnen und Pilger!

So wie unser neuer Papst Franziskus vor allen seinen öffentlichen Reden erst einmal „Buon Giorno“ sagt, möchte ich euch zu Beginn dieses Geistlichen Worts am zweiten Pilgertag ein frohes „Guten Morgen!“ zurufen. Erst jetzt sind wir ja wieder alle beisammen – diejenigen, die schon heute Nacht mit auf dem Weg waren und diejenigen, deren Bett in Dingolfing oder Frauenbiburg stand und denen auf diese Weise ein paar Kilometer erspart bleiben. Ich hoffe, die Nacht hat euch allen gut getan – auch wenn sie kurz war; ich hoffe, die Begegnung in euren Quartierfamilien hat euch Freude geschenkt und ihr könnt jetzt wieder frisch und kraftvoll den Weg gehen, der noch vor euch liegt!

Für alle, die das Glück haben im Mittelteil des Zuges zu gehen ist das ein gigantischer Anblick: der Pilgerzug scheint keinen Anfang und kein Ende zu haben. Und weil wir Pilger uns nicht ständig umdrehen und zurückschauen können, merken auch die Letzten kaum, dass hinter ihnen niemand mehr geht; aber vor ihnen, da gehen ihnen Tausende im Glauben voran und machen den Weg bereit. In diesem Sinn haben diejenigen in der ersten Reihe ein bisschen Pech; sie wissen manchmal gar nicht, was ihnen von weiter hinten gesehen entgeht!

Ganz egal, wo auch immer ihr in unserem Pilgerzug geht: wir haben an dieser Stelle unseres Weges schon die halbe Strecke nach Altötting geschafft! Wenn ich könnte, würde ich jedem von euch jetzt mal auf die Schulter klopfen und sagen: Respekt! Gut geht’s! Es ist schön, dass ihr dabei seid! Und danke, dass wir miteinander in dieser überzeugenden Weise unseren Glauben zeigen!

Und weil ich es allein nicht schaffe, bitte ich euch einfach, mir zu helfen. Klopft doch mal einer dem anderen auf die Schulter und sagt: Mensch is des schöi, dass du mitgäihst! Vielleicht fällt euch ja noch ein gutes Wort zusätzlich ein, zum Aufmuntern und Froh werden. Also aufgehts: Klopfts denen vor euch auf die Schultern – schauts eich oo – oba daschlagts koan!

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Ja, in so großer Gemeinschaft fällt vieles leichter als im Alltag unseres Lebens: Andere aufmuntern, spüren dürfen, dass mir jemand Mut zuspricht, glauben, dass ich nicht allein meinen Lebensweg gehen muss, sondern dass Gott ihn mit mir geht. Wie sehr würden wir uns manchmal wünschen, dass Gott uns zwischendurch auf die Schultern klopft und sagt: Respekt! Oder: Du schaffst das! Oder: Hab keine Angst! Stattdessen scheint er oft so weit weg von unserem Leben und vor allem von unseren Sorgen und Problemen, dass wir an unserem Glauben noch verzweifeln möchten. Vielleicht finden wir uns ja wieder im Bericht aus dem Markusevangelium:

Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?  Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?

Da haben die Jünger alles für Jesus aufgegeben, haben ihr ganzes Leben auf ihn gesetzt, sind Tag und Nacht mit ihm zusammen – und dann müssen sie sich fragen lassen: Habt ihr noch keinen Glauben?

Ich denke mir, sie haben geantwortet wie wir: Jesus, ich versuch es ja. Ich möchte glauben. Ich möchte ganz auf dich vertrauen. Aber dann kommen die Stürme im Leben, dann kommt die Angst und die Fragen und dann ist mein Glaube so unendlich schwer.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Wo liegen denn die Schwierigkeiten in unserem ganz persönlichen Glauben? Warum fällt es uns so schwer, uns gerade in den entscheidenden Situationen ganz auf Gott zu verlassen?

Ein erster Grund, den viele anführen, wenn es um Glaubensschwierigkeiten geht, sind die Schwierigkeiten mit der Kirche. „Christus ja – Kirche nein“ ist ein Schlagwort, das seit vielen Jahren den Spalt deutlich macht, der die Christen von heute prägt. Sie möchten glauben, doch das Miteinander der Kirche und die Art und Weise, wie sie manchmal zu erleben ist, schreckt ab. Sie haben das Gefühl, von der Kirche nur Vorschriften und moralische Zeigefinger zu bekommen, aber keine Hilfe und keine Antworten. Angesichts der Skandale unserer Tage, der Beispiele aus der Kirchengeschichte, der konkreten Erfahrungen mit einer strengen Hierarchie, ist Enttäuschung zu verstehen, sind kritische Anfragen nicht nur sinnvoll, sondern erwünscht. Ich kann vieles nachvollziehen, was da an Argumenten genannt wird.

Die Kirche ist immer nur so gut, wie diejenigen, die zu ihr gehören. Kirche ist ja eigentlich nicht Institution, sondern Gemeinschaft der Gläubigen, eben der Menschen mit Stärken und Fehlern. Es stimmt: Will die Kirche wirklich dem Anspruch des Evangeliums genügen, dürfte sie keine Fehler haben- nicht die Amtsträger und nicht die einzelnen Glieder. Aber genauso wie jeder Mensch ein Leben lang nicht fertig wird, sein eigenes Leben zu gestalten und zu hinterfragen, zu verändern und neu auszurichten, genauso ist auch die Kirche noch nicht fertig und schon gar nicht am Ziel. Sie ist immer Kirche unterwegs und sie wird umso mehr den guten Weg finden und die Kraft zur Veränderung haben, je mehr in ihr aktiv mittun und mitgestalten. Dazu braucht die Kirche jeden von euch – auch und gerade diejenigen mit den kritischen Fragen. Und wenn Kirche weniger als Institution erlebt werden will, braucht sie umso mehr dich und deinen spürbaren Glauben an den dreifaltigen Gott. Bring ihn ins Miteinander der Kirche ein. Versuche du mit deinem Glauben, den tiefen Graben, den andere zur Kirche längst haben, zu überbrücken. Sei du ein Vertreter deiner Kirche, wenn andere in ihren Glaubens- und Lebensfragen ein paar Minuten Zeit, ein offenes Ohr, eine helfende Hand oder ein aufmunterndes Wort brauchen. Wie überzeugend oder wie enttäuschend unsere Kirche erlebt wird, hängt ganz entscheidend auch von dir ab.

Es ist beispielhaft für unsere Zeit, wenn wir derzeit von Papst Franziskus erwarten, dass er die Kirche verändern soll. Ja, er wird es, so gut er es kann. Aber wirklich anders wird die Kirche erst, wenn wir mitmachen, wenn wir nicht nur vom Papst etwas an Änderung erwarten, sondern auch bereit sind, selber das Unsere beizutragen. Er geht voran, ganz sicher. Wir aber müssen mitgehen.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Eng mit dem ersten verbunden, ist die Enttäuschung im Umgang mit anderen Christen, die so oft in den Satz mündet: „Und der will ein Christ sein?!“ oder auch „Und der will ein Pfarrer sein?!“

Viele haben eine ganz genaue Vorstellung davon, was sie von einem Christen und noch viel mehr von einem Pfarrer erwarten. Und die dürfen sie auch haben. Wir Christen müssen Menschen mit eindeutigem Profil sein, sonst werden wir unserem Namen nicht gerecht. Dennoch kann es nicht immer nur Zustimmung geben. Das Gefühl der Enttäuschung aber liegt nah und es geht tief, vor allem, wo es um Persönliches geht, um enttäuschte Erwartungen und Hoffnungen.

„Was du von anderen erwartest, das tu ebenso auch ihnen!“, so lautet die goldene Regel der Heiligen Schrift. Ob wir es schaffen, das christliche Profil zu erfüllen? Ob unser Glaube so stark ist, dass er unser Verhalten voll und ganz prägt? Ich will nicht die Enttäuschungen, die zu Schwierigkeiten mit dem Glauben oder besser: mit den Glaubenden geführt haben, einfach zudecken. Aber ich bitte darum, anderen ihre Fehler zuzugestehen, weil jeder von uns wohl auch seine eigenen hat. Das gehört auch zur christlichen Haltung. Und der, der beurteilen will, ob jemand christlich ist oder nicht, müsste sich selber messen lassen an der Bereitschaft zur Vergebung.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Viele Christen bewundern oft die Zeugen Jehovas. Diese gehen von Haus zu Haus und trauen sich über ihren Glauben zu reden. Und wir? Liegen nicht viele Schwierigkeiten mit dem Glauben darin begründet, dass wir zu unsicher sind im Antworten, dass wir zu wenig wissen über unseren Glauben?

Nein, um Christ zu sein ist kein Theologiestudium nötig. Sehr wohl aber Interesse für Zusammenhänge und Inhalte. Oft erlebte ich es als Pfarrer in meinen verschiedenen Pfarreien so, dass die Fragen gern im Raum standen, aber wenn ich die Inhalte erklären wollte, mir kaum noch jemand zuhörte. Ich habe das im geistlichen Wort schon wiederholt angesprochen: während wir uns im Leben Tag für Tag fortentwickeln, bleiben wir im Glauben gern stehen und meinen, er müsste sich von selbst entwickeln. Glaube verlangt Interesse; den Glauben mehr und mehr zu verstehen fordert uns und unsere Bereitschaft, uns damit auseinander zu setzen.

Doch wie spannend wird der Glaube an Gott da, wo wir Zusammenhänge verstehen, Dinge ganz anders sehen lernen und manchmal auch nur einzelne Worte begreifen. Spannend und Tief. Und ein Mensch, der einen tiefen Glauben hat, kann Antworten geben und braucht sich nicht zu scheuen, die Dinge mit seinen, auch mit einfachen Worten zu erklären.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Immer wieder werden Schwierigkeiten mit dem Glauben so auf den Punkt gebracht: Der Glaube gibt nur Antwort auf die Fragen von früher; er ist alt und verstaubt; die Fragen von heute kommen nicht vor! Was also nützt mir so ein verstaubter Glaube?

Die Welt und das Leben haben sich weiterentwickelt. Und die Fragen der Menschen sind heute andere als früher. Es geht heute nicht mehr zuerst um die Frage: Was muss ich als Gläubiger tun? Sondern vielmehr darum: In welchem Verhältnis stehe ich zu Gott? Wer ist er für mich?

Um diese Frage zu beantworten ist aber ganz entscheidend, dass Gott kein „etwas“ bleibt, nicht irgendeine undefinierte Macht, sondern ein persönlicher, personaler Gott, ein echtes Gegenüber, dem ich meine Fragen auch stellen kann. Weil die Menschen früherer Zeit nicht Lesen und nicht Schreiben konnten, malte man diese Antwort auf Deckengemälde und Altarbilder. Heute haben wir die Bilder und könnten selbst in der Hl. Schrift nachlesen, woher sie kommen und was sie bedeuten.

Ob wir dazu bereit sind? Ob wir die Antwort auf unsere Fragen in der Hl. Schrift suchen? Aber wo sonst gibt Gott uns Antwort, wenn nicht in der Bibel? Wo sonst könnten wir unsere Fragen beantwortet finden, wenn nicht im Wort Gottes? Es kann uns doch nicht darum gehen, dass wir Sonntag für Sonntag die Antworten auf unsere Fragen nur in der Predigt hören wollen, das wäre ja nur vorgekaut; machen wir uns doch selber einmal auf die Suche nach Antwort in unseren Fragen. Die Hl. Schrift ist zwar keine leichte Kost, aber selber kauen lohnt sich!

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

„Herr Pfarrer, ich kann nicht mehr beten und nicht mehr glauben!“ Diesen Satz äußerster Verzweiflung und Gottferne höre ich oft, wo großes Leid über Menschen hereingebrochen ist. Durchkreuzte Lebensträume, bittere Abschiede, Tod und Trauer verbunden mit der Frage nach dem „Warum“ stellen den Glauben – und war er vorher noch so sicher – auf die Probe. „Warum, Gott, konntest du das zulassen. Ich kann nicht mehr an dich glauben.“

Genauso wenig, wie es eine Antwort auf die „Warum“-Frage gibt, könnte ich in irgendeiner Weise mit frommen Reden zudecken, was in solchen Situationen an Verzweiflung und Not herrscht. Ich kann nur versuchen zu verstehen, wie sehr so eine schlimme Erfahrung das ganze Leben durcheinander und auch den Glauben ins Wanken bringt. Schweigen ist in so einer Situation besser als reden.

Wie viele von euch Pilgern mussten so eine Stunde schon durchleiden. Wie viele sind vielleicht deswegen mit uns auf dem Weg oder deswegen, weil sie spüren, dass ihnen eine solche Stunde bevorsteht.

Nein, auch mit dem stärksten Glauben gibt es keine Antwort auf das „Warum“. Aber es gibt Gott, der das am eigenen Leib schon miterduldet hat. Er steht nicht abseits, wenn Menschen leiden. Er steht mitten drin. Er steht zur Seite, hilft tragen und trägt mit. Und das oft durch Menschen, die er in so eine Situation hinein sendet.

Vielleicht bringt die Frage nach dem „Warum“ und dem „warum ich“ unseren Glauben wirklich so sehr ins Wanken, dass wir nicht mehr sehen können, wie Gott uns in so einer schlimmen Situation stützt, wie er uns Menschen schickt, die mitleiden und mittragen.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

Bleibt noch eine letzte Schwierigkeit mit dem Glauben: Das mangelnde Vertrauen, dass sich auch erfüllt, was wir erhoffen. „Obs ebba stimmt?“ so versehen wir jede Verheißung Jesu mit einem Fragezeichen. Das ewige Leben? Die Vergebung Gottes?

Wir haben doch schließlich keinerlei Beweise, und das ist in unserer Informationsgesellschaft schlimm. Was habe ich schon vorzuweisen, wenn ich ein ganzes Leben lang im Glauben unterwegs war? Womit könnte ich mich und andere überzeugen?

Im Gegenteil. Manche Begebenheiten in meinem Leben scheinen eher, als hätte Gott mich vergessen, mein Gebet überhört, als dass er da wäre für mich. Wir spüren den Thomas in uns, der die Wunden sehen will, um zu glauben.

Und dann schauen wir in diesen Tagen auf Maria. Was hatte sie denn vorzuweisen? Worauf stützte sich ihr Glauben? Auf das Wort, das Gott ihr gegeben hatte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dieses Wort der Verheißung war ihr Grund genug. Und darum preist Elisabet sie: Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“

Uns ist als Pilgerinnen und Pilger dieses Vertrauen doch nicht fremd. Oder gehen wir wirklich unseren Weg nach Altötting nur so dahin, ohne dass wir unserem Gebet auch Erfüllung zutrauen? Die drei Punkte in unserem Leitwort sind so wichtig. Was wir beten und was wir an Anliegen vor Gott bringen – wir haben den Glauben, dass sich erfüllt, worum wir bitten. Wir machen nicht bloß Worte und wir gehen nicht nur Schritte. Wir trauen der Verheißung – wie Maria.

Ja, manchmal täten wir uns leichter, wenn uns der liebe Gott mal auf die Schulter klopfen würde, um zu sagen: Hab keine Angst! Passt scho! Das Schlimmste ist schon überstanden! Aber das funktioniert halt nicht so wie grad vorhin. Gottes Schulterklopfen geht anders, mehr von innen heraus. Er schenkt uns von Herzen neue Kraft und neuen Mut, weil er da ist, wo wir gar nicht mit ihm rechnen und Angst haben. Wie bei den Jüngern im Boot. Weil er da ist und unseren Glauben stärkt. Weil er erfüllt, worum wir ihn mit der ganzen Kraft unseres Herzens bitten.

Also: spürt das Schulterklopfen Gottes in diesen drei Tagen. Spürt, dass sich erfüllt, worum ihr bittet. Überwindet eure Schwierigkeiten mit dem Glauben. Geht wenigstens einen Schritt auch im Glauben nach vorn, wie ihr so viele geht nach Altötting. Lasst euren Glauben wachsen wie Maria. Selig, wer so glauben kann, wie sie.

Amen.

KV: Immer auf Gott zu vertrauen… S. 117

 

Thema: Ich glaube an Gott, den Sohn

Einführung: Das Jahr des Glaubens lädt uns ein, uns mit unserem ganz persönlichen Glauben als Fundament unseres Lebens zu beschäftigen. Das soll auch auf unserem gemeinsamen Pilgerweg anklingen.

Wie wir ganz selbstverständlich mit jedem Kreuzzeichen den Vater, Sohn und Hl. Geist anrufen, so widmen wir an jedem Tag eine Gebetseinheit dem Vater, dem Sohn und dem Geist. Stellen wir am zweiten Pilgertag also die Frage:

Wer also ist für uns Gott der Sohn?

Über keine der drei göttlichen Personen wissen wir soviel wie über Jesus. Aber ist uns bewusst, dass der Doppelname Jesus Christus eigentlich schon ein Glaubensbekenntnis ist? Ich glaube an Jesus, der der Gesalbte, der Messias Gottes ist. Die vier Evangelien schenken uns so viele Begegnungen mit dem historischen Jesus, dass wir uns in der menschlichen Gestalt Jesu gut wiederfinden: Er ist der Bruder auf dem Weg, der die Kranken heilt, der Wunder wirkt, der Sünden vergibt und barmherzig ist. Das ist alles richtig und wichtig. Aber manchmal scheint mir, haben sich Christen ihr Jesus-Bild gut zurecht geschminkt, weil sie ihn auf diese menschliche Gestalt reduzieren. Jesus aber ist Gottes Sohn. Und nur weil er Gott und Mensch zugleich ist, macht es Sinn an ihn zu glauben.

Ohne die menschliche Dimension Jesu zu schmälern, schauen wir im folgenden Christus-Rosenkranz auf seine göttliche Natur, auf das, was ihn für uns zum Heiland und Erlöser macht.

Christus-Rosenkranz S. 36

1. Geheimnis: Jesus, der Sohn Gottes

Jesus, wer bist du für mich?

Du bist der Sohn, den der Vater in die Welt geschickt hat, der uns geliebt und mit Gott versöhnt hat. Durch dich sind auch wir Töchter und Söhne Gottes.

Sei gepriesen…, der uns den Vater offenbart

Komm Herr Jesus und steh uns bei…

2. Geheimnis: Jesus, der zur radikalen Entscheidung ruft

Jesus, wer bist du für mich?

Du forderst mich heraus, damit mein Ja ein JA und mein Nein ein Nein sei. Du willst keine lauen Jünger. Du willst Zeugen für deine Frohbotschaft.

Sei gepriesen…, der uns zur Entscheidung ruft

Komm Herr Jesus und steh uns bei…

3. Geheimnis: Jesus, an dem man Anstoß nimmt

Jesus, wer bist du für mich?

Weil Gott wichtiger ist als das Einhalten von Geboten gibst du dich mit Sündern ab, setzt dich über gesellschaftliche Regeln hinweg, stößt Tische um und treibst Händler hinaus. Du willst, dass ich mein Handeln hinterfrage.

Sei gepriesen…, der uns die Augen für Gott öffnet

Komm Herr Jesus und steh uns bei…

4. Geheimnis: Jesus, der uns in die Nachfolge ruft

Jesus, wer bist du für mich?

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Du rufst mich, mein Leben ganz auf dich auszurichten.

Sei gepriesen…, der uns in seine Nachfolge ruft

Komm Herr Jesus und steh uns bei…

5. Geheimnis: Jesus, der Richter der Menschen

Jesus, wer bist du für mich?

Ich bin gekommen, um die Welt zu richten. Wer an mich glaubt, wird gerettet werden. Wer nicht glaubt, ist schon gerichtet. Du bietest mir das Leben an.

Sei gepriesen…, der als Richter kommen wird.

Komm Herr Jesus und steh uns bei…

 

Christuslitanei

 

Marianischer Rosenkranz „Urbild der Kirche“

  • Der dich o J. von Ewigkeit her zur Gottesmutter auserwählt hat
  • Der dich o J. als die neue Eva angenommen hat
  • Der dich o J. zur Mutter der Kirche berufen hat
  • Der dich o J. zum Urbild seiner Kirche gemacht hat
  • Der dich o J. zum großen Zeichen am Himmel bestimmt hat

6.  Etappe: Frontenhausen – Seemannshausen

Herz-Jesu-Litanei

Thema: Superwahljahr

Einführung: Wir stehen nicht nur im Jahr des Glaubens, sondern auch im Superwahljahr 2013. Landtags- und Bundestagswahl werfen ihre Schatten längst voraus. Die Diskussionen werden schärfer, die Inhalte prägnanter, die Schlagworte schneller, die Skandale und persönlichen Beschuldigungen deutlicher.

Nein, es geht uns selbstverständlich nicht darum, irgendeiner Partei das Wort zu reden. Vielmehr möchten wir auf unserem Pilgerweg um Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit im Umgang mit den Wählern bitten – wir sind doch alle die Wahlversprechen leid, die letztlich keiner hält. Wir beten um Verantwortungsbewusstsein aller Mandatsträger – wir ärgern uns doch ständig über kleinkariertes Parteienhickhack und eine Fraktionsdisziplin, die der freien Gewissensentscheidung jedes Abgeordneten entgegen steht. Wir beten um Realitätsbewusstsein in der Politik – denn der Eindruck besteht bei vielen, in der großen Politik gehe es so oft um Dinge, die niemand wirklich braucht und es entstünden Gesetze, die keiner mehr versteht. Wir beten um die Einsicht, dass die Gewählten unsere Interessen vertreten müssen und nicht Eigennutz und Machtmissbrauch regieren.

Das Gebet für die Regierenden und ich ergänze: für alle, die in unserem Land Politik gestalten, ist seit alters her ein grundlegender Bestandteil unseres Fürbittgebets in der Kirche. Greifen wir dieses Anliegen im folgenden Rosenkranz auf.

1. Geheimnis: Der die Wahrheit bezeugte

Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit?

2. Geheimnis: Der seinem Auftrag treu blieb

Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

3. Geheimnis: Der die Gebote erfüllte

Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

4. Geheimnis: Der uns den Sinn der Gebote erschloss

An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Das ist doch am Sabbat verboten. Er antwortete: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

5. Geheimnis: Der uns zur Entschiedenheit aufforderte

Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.

 

Thema: Frieden – Syrien – Nordkorea – Hl. Land – etc.

Einführung:    Zum zehnten Mal ziehen wir heute am Friedensbaum vorüber, den Jugendliche bei der 175. Jubiläumswallfahrt pflanzten. Zum zehnten Mal beten wir für den Frieden in der Welt und zwischen den Menschen – und jedes Mal ist dieses Gebet von anderen, aktuellen Kriegsschauplätzen geprägt. Wo es um Frieden geht, scheint diese Welt und die Menschen, die in ihr leben, nichts dazu zu lernen.

Und dennoch macht es Sinn, die Bitte um Frieden erneut vor Gott zu tragen.

„Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht“, sagt Jesus im Johannes-Evangelium, „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.“

Um diesen Frieden, den die Welt nicht geben kann und der dauerhafter ist als manche brüchige Friedenserklärung der Menschen, lasst uns nun miteinander beten für Menschen und Völker, zwischen Schichten und Gruppen und in unseren Familien.

Lied: Unfriede herrscht auf der Erde, S. 112, Str. 1

Herr, schenke Frieden den Menschen in Syrien und im ganzen Nahen Osten! Irgendwie haben wir uns an die schrecklichen Bilder in den Medien gewöhnt. Wir erschrecken, wenn über chemische Waffen berichtet wird. Das unbegreifliche Leid der Unschuldigen aber können wir uns kaum vorstellen. Beten wir darum, dass Krieg und Terror ein Ende finden und die Hoffnung auf Frieden eine Chance bekommt.

KV: Friede soll mit euch sein….

Herr, schenke Frieden den Menschen und Nationen in Afrika! Wie schwer fällt der Schritt von der Diktatur zur Demokratie. Wie oft ist er mit Angst und Schrecken, mit Rückschlägen und Not verbunden. Beten wir, dass der Einsatz für ein neues Miteinander nicht umsonst ist.

KV: Friede soll mit euch sein….

Herr, schenke Frieden in Korea. Die Machtdemonstrationen eines übermütigen Diktators erschrecken die ganze Welt. Beten wir darum, dass die Weltgemeinschaft zusammenhält und aus den Drohgebärden kein neuer Krieg wird.

KV: Friede soll mit euch sein….

Herr, schenke Frieden überall dort, wo grundlegende Menschenrechte missachtet werden, um Politik und Macht durchzusetzen und kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Beten wir, dass die Würde der Menschen, das Recht auf Leben und Meinungsfreiheit überall in der Welt respektiert werden.

KV: Friede soll mit euch sein….

Herr, schenke Frieden überall dort, wo Terror die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Die Anschläge beim Boston-Marathon zeigen, wie verbreitet die Bereitschaft zum Terror ist. Beten wir darum, dass die Menschen überall in der Welt ohne Angst leben können und die Voraussetzungen für Terror und Gewalt durch mehr Gerechtigkeit gemindert werden.

KV: Friede soll mit euch sein….

Herr, schenke Frieden in unseren Familien. Täglich begegnet uns unvorstellbare Gewalt und Aggression zwischen Männern und Frauen, Frauen und Männern, zwischen Eltern und Kindern, Kindern und Eltern. Meinungsverschiedenheiten werden nicht mehr ausdiskutiert, sondern mit Gewalt gelöst. Vergewaltigung, Missbrauch, Mord und Körperverletzung jeden Tag. Beten wir, dass Menschen, die sich nahe stehen, sich auch in Liebe begegnen.

KV: Friede soll mit euch sein….

Herr, schenke Frieden in unserem Land. Die Diskussion über die NSU-Morde und tägliche Berichte in den Medien zeigen, dass dieser Friede nicht selbstverständlich ist. Beten wir, dass immer mehr Menschen sich für Frieden und gegen Gewalt einsetzen und der Respekt voreinander wieder wachsen kann.

KV: Friede soll mit euch sein….

Herr, schenke Frieden unter den jungen Leuten. Es ist heute schwerer als früher, den rechten Weg fürs eigene Leben zu finden; viele haben keine Chance durch entsprechende Bildungs- und Berufsangebote die Rolle als Außenseiter zu verlassen. Gewalt nimmt zu. Beten wir darum, dass junge Leute in unserem Land wieder gute Perspektiven für ihr Leben sehen können, ganz gleich aus welcher Schicht sie kommen und welche Muttersprache sie sprechen.

KV: Friede soll mit euch sein….

Herr, schenke Frieden jedem von uns. Wer mit sich im Unfrieden ist, voll Neid und Missgunst, voll Minder­wertigkeits­gefühl und Hader, wird es andere Menschen spü­ren lassen. Menschen, die sich als Versager fühlen, als Außenseiter einer vermeintlich besseren Gesellschaft, haben nichts mehr zu verlieren und flüchten sich in Gewalt. Beten wir, dass der Friede unter uns wächst.

Lied: Unfriede … 2.+3 Strophe

Friedenslitanei

Herr mach mich zu einem Werkzeug S. 39

Am Ostertag trat Jesus in die Mitte seiner Jünger und sprach als erstes: Friede sei mit euch! Der Friede war also Kennzeichen des Auferstandenen und soll prägendes Merkmal aller Jünger von heute sein. Bitten wir den Herrn, der auch jetzt mitten unter uns ist, um diesen Frieden:

Herr, Jesus, Christus, schau nicht auf unsere Sünden, sondern schau auf den Glauben deiner Kirche und schenke ihr nach deinem Willen Einheit und Frieden!

Schenkt einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung!

Beten wir die folgenden Rosenkranzgeheimnisse um den Frieden für die Welt und für uns

Rosenkranz der Seligpreisungen (5 Ave)

–          der selig pries, die keine Gewalt anwenden

–          der selig pries die Barmherzigen

–          der selig pries, die ein reines Herz haben

–          der selig pries, die Frieden stiften

–          der selig pries, die arm sind vor Gott

 

Thema: Kreuzweg

Zum Kreuzweg bitte aufschlagen S. 125

Einführung: Es ist Freitagnachmittag. Heute läutet vielerorts um 15.00 Uhr die Glocke, um uns an die Todesstunde Jesu zu erinnern. Betend betrachten wir nun den Kreuzweg, den Weg Jesu durch Leiden und Sterben hindurch zur Auferstehung.

Thema: Für alle Daheimgebliebenen Angehörigen und Freunde und ihre Anliegen

Beten heißt nicht nur: Für sich selber beten. Beten und sich mit Gott austauschen heißt immer auch, für andere beten und sie in ihrer Situation Gott anvertrauen.

So beten wir jetzt für alle unsere Angehörigen und Freunde, die wir zuhause wissen. Für die Anliegen, die sie uns aufgetragen haben und in den Freuden oder Sorgen, die wir kennen. Erflehen wir ihnen auf die Fürsprache Mariens den Segen Gottes.

„Kombinierter“ Rosenkranz

  • der mitten unter uns lebt
  • der alle Menschen liebt
  • der sich unserer Sorgen annimmt
  • der den Ausgegrenzten ein Bruder ist
  • der den Schwachen und Armen zur Seite steht

7. Etappe:     Seemannshausen – Gangkofen

Pfr. + Co von Gangkofen

8. Etappe: Gangkofen – Massing

Thema: + Pilgerbischof Karl Flügel und alle verstorbenen Helfer unserer Wallfahrt

Liebe Pilger,

auch in diesem Jahr widmen wir im Vorbeimarsch am Fried­hof von Heiligenstadt unser Gebet all unseren verstorbenen Pilgerfreunden. So viele waren im letzten Jahr noch engagiert mit uns auf dem Weg und sind nun ans Ziel ihres irdischen Pilgerweges gekommen. Auch wenn wir ihre Namen nicht alle nennen können, wir empfehlen sie alle dem Erbarmen Gottes und vertrauen darauf, dass er sie zur Auferstehung und zum neuen Leben rufen wird.

Selbstverständlich vergessen wir nicht das dankbare Erinnern im Gebet an unseren Pilgerbischof Karl Flügel, der hier begraben ist. Viele junge und neue Pilger haben ihn nicht mehr kennen gelernt. Über Jahrzehnte hin hat er unsere Wallfahrt geprägt und so viele Pilger hatten in ihm einen liebenswerten Wegfreund.

In dieses Gebet laden wir euch ein, all eure lieben verstorbenen Angehörigen einzuschließen. Nehmt eure Trauer und eure Dankbarkeit ins Gebet. So dürft ihr spüren, dass jeder Mensch ein Pilger ist zwischen Zeit und Ewigkeit und dass wir alle Schritt für Schritt einem endgültigen Ziel in unserem Leben entgegen gehen, wenn Gott unsere Jahre vollendet im ewigen Leben.

3 Vater unser, Gegrüßet… O Herr gib ihnen…

Marienlitanei

Fußwallfahrer-Rosenkranz

Für alle unsere verst. Pilger, Helfer und Quartierleute!

Nimm alles zurück – Litanei

Freudenreicher Rosenkranz

für alle Quartierleute

9.  Etappe: Massing – Wald

Thema: Maria

Thema: Unsere Anliegen

Einführung: Mitten in der Nacht beginnen wir unseren Pilgerweg. Und doch ist es um uns herum nicht dunkel. Die Lichter, die uns den Weg weisen leuchten hell und bunt. Danke allen, die eine Kerze in Händen halten und so zum Sinnbild werden für Christus. Er schenkt uns sein Licht. Er zeigt uns den Weg durch das Dunkel unseres Lebens.

Auf dem Weg in das aufgehende Licht grüßen wir alle, die die Nacht über gefahren sind, um diese letzten Kilometer mit uns zu gehen. Schön, dass ihr euch mit uns auf den Weg macht! Wir freuen uns, dass wir in Wald auch unseren neuen Bischof Dr. Rudolf Voderholzer bei unserer Wallfahrt begrüßen dürfen.

Nun beten wir den ersten Rosenkranz dieses Tages. Immer wieder sprechen wir dabei das „Gegrüßet seist du Maria“. Doch das ist nicht nur ein Gebet zur Gottesmutter, sondern immer auch die dankbare Erinnerung, dass Gott seinen Sohn in diese Welt gesandt hat. Er ist Mensch geworden für uns. Die Worte des Engels, mit denen das „Gegrüßet seist du Maria“ beginnt, bringen das zum Ausdruck. Rosenkranzbeten heißt, das Leben Jesu betrachten; die ein­zel­nen Geheimnisse, die jeweils ein Ereignis aus dem Leben Jesu aufgreifen, unterstreichen dies.

Wenn wir auf unserem Weg betend auf Jesus schauen und die Fürsprache der Gottesmutter anrufen, dann dürfen wir     gewiss sein, dass wir all unsere Anliegen voll Vertrauen in unser Gebet hinein legen dürfen, seien es die ausgespro­-           che­nen oder auch die stillen Anliegen. Widmen wir unser Gebet allen Menschen, denen wir versprochen haben, an sie zu denken. Bitten wir um die Fürsprache der Gottesmutter in allen Anliegen, die uns auf dem Herzen liegen und die wir für andere auf unserem Weg mittragen. Beten wir auch für unsere Quartierleute und Helfer, die uns in der vergangenen Nacht gastlich aufgenommen und uns auf verschiedenste Weise freundschaftlich geholfen haben.

Freudenreicher Rosenkranz (neue Einführungen)

1. Geheimnis: den du o.J. vom Hl. Geist empfangen hast

Am Anfang steht nur eine Verheißung. „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären … Der Heilige Geist wird über dich kom­men und die Kraft des Höchsten wird dich über­schat­ten! …“ Aber Maria hat diesem Wort vertraut. Sie hat nicht lange überlegt, nicht gezögert, hat sich entschieden und Ja gesagt. Sie hat ihr ganzes Leben auf das gute Wort Gottes gesetzt, das er ihr geschenkt hat. Das ist ihr Glaube. Einzigartig und vorbildhaft für uns. Denn auch uns will Gott mit seinem guten Wort erreichen.

Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt!

2. Geheimnis: den du o.J. zu Elisabet getragen hast

Es ist eine Begegnung in guter Hoffnung. Elisabet empfängt Maria mit den Worten „Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt…“ Sie erkennt damit als erste, welch großartige Aufgabe Gott Maria zutraut und welch entscheidende Bedeutung diese Aufgabe für die Menschen aller Generationen haben wird. Auch uns ruft Gott. Auch für uns hat er eine Aufgabe vorgesehen. Auch wir stehen im Glauben in Verantwortung für andere Menschen.

3. Geheimnis: den du o.J. geboren hast

Der Sohn Gottes wird geboren. Und Maria „wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe…“ Damit hat sich der erste Teil der Verheißung Gottes erfüllt. Maria weiß, mit diesem Kind, mit ihrem Sohn, bricht eine ganz neue Zeit an. Sie vertraut dem Namen Jesus, der übersetzt bedeutet: Gott rettet. In Jesus hat Gott auch uns Rettung und Neuanfang zugesagt. Auch wenn uns das manchmal unglaublich scheint.

Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt…

4. Geheimnis: den du o.J. im Tempel aufgeopfert hast

Bittere und schmerzvolle Erfahrungen stehen Maria bevor, als Simeon spricht “dir aber wird ein Schwert durch die Seele dringen“. Maria weiß nicht, was alles kommen wird; aber sie weiß, dass Gott sie ganz egal, was kommen wird, nicht allein lässt; dass er seiner Verheißung treu bleibt. Gott wird nicht alle Wünsche nach einem sorgenlosen Leben erfüllen, aber eben all seine Verheißungen. Und diese Botschaft will sie an uns weitergeben.

Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt…

5. Geheimnis: den du o.J. im Tempel gefunden hast

Muttersorgen. Davongelaufen. „Musste ich nicht in dem sein, was meinem Vater gehört?“ Maria erfährt ihren Sohn immer als den ganz anderen, als den, der nicht nur in menschlichen Dimensionen, sondern in seinem göttlichen Auftrag redet und handelt. Auch wenn sie ihn nicht immer versteht, sie vertraut auf seine Liebe. Liebe, die er auch uns schenken will, gerade dann, wenn wir ihn nicht verstehen.

Selig, die wie Maria glauben, dass sich erfüllt…

 

BITTEN: In den vergangenen Tagen habt ihr, liebe Pilger, eure Anliegen unserem Anliegenbuch anvertraut. Wir freuen uns da­rüber, dass jedes Jahr mehr Pilger diese Möglichkeit nützen, um ihren ganz persönlichen Anliegen während der Wall­fahrt einen Platz zu geben. In diese Lichterprozession hinein möchten wir in euren Anliegen beten.

Heilige Maria, Jungfrau und Mutter, in Liebe hast du dich Gott dem Herrn geschenkt. Du warst offen für seinen Ruf und sein Wirken. Wir bitten dich um deine Fürsprache bei deinem Sohn in all unseren Anliegen:

Sei gegrüßt viel tausendmal… 1+2+4

Mein Mann trennt sich von uns; pass auf meine Kinder und mich auf und hilf, dass wir wieder ein normales Leben bekommen. Für meine Familie, dass Frieden einkehrt! Lass unsere Enkeltochter wieder zu uns und ihrem Papa finden! Festige meine Ehe und gib uns Kraft in der Beziehung! Für meinen Mann, dass er von der Schicht wegkommt und Arbeit bekommt, die zu ihm passt! Für meine Frau, dass sie von ihrer psychischen Krankheit befreit wird und wieder ein normales Leben leben kann! Meine Mami soll wieder mehr Hoffnung und Kraft bekommen, damit sie das Leben wieder ein bisschen leichter leben kann, ohne ihren geliebten Mann! Ich möchte bitten für eine gute Ehe, für Zusammenhalt in der Familie und dass meine Frau und Mutter zueinander finden!

Bitten wir Maria um ihre mütterliche Fürsprache für all unsere Familien.

Unsrer Bitte schenk dein Ohr, o Gottesmagd, trag sie deinem Sohne vor, o Königin.

Meine Töchter wünschen sich Kinder! Bitte hilf meiner Tochter, dass sie ein gesundes Kind bekommt und alles gut geht! Gib meiner Frau Kraft bis zur Geburt! Hilf, dass unsere Tochter ihre Lernschwäche besiegt! Für Anne und ihren Mann um Kraft, dass sie nicht zu sehr trauern um ihr verlorenes Kind!

Bitten wir Maria um ihre Fürsprache für alle werdenden Mütter, die jungen Eltern und ihre kleinen Kinder.

Unsrer Bitte schenk dein Ohr, o Gottesmagd, trag sie deinem Sohne vor, o Königin.

Für meine Tochter, dass sie wieder glaubt! Lass meine Kinder wieder zum Glauben zurückkehren! Lass in meiner Familie den Glauben wachsen! Dass mein Schwiegersohn in die Kirche geht! Bitte um einen guten Weg und eine baldige Taufe meines Enkelkindes!

Bitten wir Maria um ihre Fürsprache, dass der Glaube in unseren Familien lebendig bleibt.

Unsrer Bitte schenk dein Ohr, o Gottesmagd, trag sie deinem Sohne vor, o Königin.

Steh meinen Kindern bei, damit sie auf einem geraden Weg bleiben! Schenke meinem Kind eine Partnerin, die zu ihm steht! Dass mein Sohn ein guter Chef wird! Ich bitte dich für meinen Sohn, dass er sein Leben wieder selbst in die Hand nehmen kann! Lass die Kinder das Vertrauen wieder zueinander finden! Hilf unserem Sohn, dass er über den Verlust hinweg kommt und wieder Zuversicht und Energie fürs weitere Leben bekommt! Hilf, dass meine Tochter wieder richtig laufen und gehen kann! Zeige mir den richtigen Weg und gib mir Kraft, ihn zu gehen!

Bitten wir Maria um ihre Fürsprache in allen Anliegen, die Eltern und Großeltern für ihre Kinder und Enkel auf dem Herzen haben.

Unsrer Bitte schenk dein Ohr, o Gottesmagd, trag sie deinem Sohne vor, o Königin.

Schenk meiner Mutter noch ein bisschen gute Zeit! Hilf meinem Papa bei seiner Demenzkrankheit! Schenk meinen Eltern viel Geduld, um manche Dinge anzunehmen! Hilf meinem Vater, dass er nicht zu sehr und lange leiden muss! Für meine Eltern, dass sie immer wieder wissen, was sie aneinander haben und sich das auch zeigen! Hilf uns bei der Pflege unseres Vaters!

Bitten wir Maria um ihre Fürsprache in allen Anliegen, die Kinder für ihre Eltern auf dem Herzen haben.

Unsrer Bitte schenk dein Ohr, o Gottesmagd, trag sie deinem Sohne vor, o Königin.

Ich bitte um einen guten Start in den Beruf und ein erfolgreiches Studium! Dass unser Sohn eine ganze Arbeitsstelle bekommt! Für meine Schwester, dass sie wieder Arbeit findet! Beschütze meinen Mann, dass er immer Arbeit hat und seine Familie ernähren kann! Lindere meine finanzielle Not!

Bitten wir Maria um ihre Fürsprache, damit alle Arbeit finden und von ihrer Hände Arbeit leben können.

Unsrer Bitte schenk dein Ohr, o Gottesmagd, trag sie deinem Sohne vor, o Königin.

Ich bitte dich für die Mutter von Drillingen, dass sie die Kraft aufbringt, zum 4. Mal den Krebs zu besiegen! Um gutes Gelingen einer OP. Bitte hilf, dass meine Schmerzen vergehen. Ich bitte für die Genesung meiner Tochter: dass sie ihre Krebserkrankung bald überstanden hat und für unsere Familie, die mit ihr leidet! Gib unserer Übernachtungsfrau viel Kraft für ihre schwere Krankheit; mit der Bitte um einen positiven Befund. Hilf, dass meine Frau wieder gesund wird. Für unseren Sohn, dass er sein Schicksal durch den Unfall annimmt! Hilf meinem Schwager, der nach dem Brustkrebs seiner Frau, selbst an Krebs erkrankt ist, dass er trotzdem zuversichtlich bleibt! Für unseren Freund, dass er nach einer schweren Gehirnblutung wieder soweit gesund wird, dass er sein Leben selbständig gestalten kann! Unser Enkelsohn, 7 Jahre, hat Leukämie; gib ihm seine Fröhlichkeit wieder zurück und seinen Eltern die Kraft, diesen Schmerz gemeinsam durchzustehen!

Bitten wir Maria um ihre Fürsprache für alle Kranken, deren Schicksal wir mit nach Altötting tragen.

Unsrer Bitte schenk dein Ohr, o Gottesmagd, trag sie deinem Sohne vor, o Königin.

Ich trage dich in meinem Herzen mit nach Altötting; du bist viel zu früh gestorben! Für meine verstorbenen Söhne, dass sie im Himmel sind! Bitte lass meine Mutter in Frieden von uns gehen!

Bitten wir Maria um ihre Fürsprache für alle unsere lieben Verstorbenen.

Unsrer Bitte schenk dein Ohr, o Gottesmagd, trag sie deinem Sohne vor, o Königin.

Werden wir ganz still, so still, dass wir nur noch unser Herz hören können und bitten wir die Gottesmutter in unseren ganz persönlichen Anliegen. Vertrauen wir ihr unsere Bitten an in die Stille hinein

Stille.

Unsrer Bitte schenk dein Ohr, o Gottesmagd, trag sie deinem Sohne vor, o Königin.

Schließen wir unseren Bitten nun den Dank an, den Dank für Erhörung, den Dank für die Fürsprache der Gottesmutter. Er ist Ausdruck unseres Glaubens, dass unser Weg, dass unser Beten und Singen nicht vergebens ist, sondern dass sich unser Gebet erfüllt…

DANK: Danke, dass du mein Anliegen vom letzten Jahr erhört hast; gib mir weiter so viel Kraft, die Probleme zu meistern!

Danke für das letzte Jahr! Vielen Dank für die Geburt unseres gesunden Sohnes! Danke für alles, besonders für die liebevolle Heimberufung meines Vaters! Ich habe vor 15 Jahren Lymphdrüsenkrebs gehabt und trotzdem ein gesundes Kind bekommen! Danke für die neue Arbeitsstelle meines Mannes. Danke, dass du unsere Tochter wieder gesund werden hast lassen! Danke, dass ich mein Studium erfolgreich abgeschlossen habe! Ich danke dir für den Frieden in meiner Familie! Danke, dass du mich bisher im Leben so gut begleitet hast!  Danke, dass mein Sohn seine Prüfung sehr gut bestanden hat! Danke für meine Tochter! Danke, dass unser Enkelkind – ein Frühchen von 800gr – sich so prächtig entwickelt! Danke, dass ich seit meiner Krebserkrankung schon zum 16. Mal an der Wallfahrt teilnehmen kann und es uns so gut geht! Danke für 25 Jahre Ehe! Danke für unsere sieben gesunden Kinder! Danke für alles, was ich habe. Danke, liebe Mutter Gottes – du weißt schon wofür!

Tausend Dank sei dir gesagt, o Helferin, bist für uns an jedem Tag Fürsprecherin.

dann, Sei gegrüßt viel tausendmal… 7+8+9

Allmächtiger, ewiger Gott, du hast uns in Maria eine treu sorgende Mutter und Fürsprecherin gegeben. Erhöre unsere Bitten, die wir vor dich bringen, und hilf uns, täglich neu unser JA zu sprechen zu deinem Auftrag. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn

Lauretanische Litanei

Bruder Konrad-Litanei

Thema: Ich glaube an Gott, den Heiligen Geist

Einführung: Das Jahr des Glaubens lädt uns ein, uns mit unserem ganz persönlichen Glauben als Fundament unseres Lebens zu beschäftigen. Das soll auch auf unserem gemeinsamen Pilgerweg anklingen.

Wie wir ganz selbstverständlich mit jedem Kreuzzeichen den Vater, Sohn und Hl. Geist anrufen, so widmen wir an jedem Tag eine Gebetseinheit dem Vater, dem Sohn und dem Geist. Stellen wir am dritten Pilgertag also die Frage:

Wer ist für uns Gott der Heilige Geist?

Das Glaubensbekenntnis sagt über den Hl. Geist kaum mehr, als dass es ihn gibt. Aber damit kommt zum Ausdruck, was uns wohl allen schwer fällt: über Dinge zu reden, die wir nicht sehen; eine Kraft zu beschreiben, deren Wir­ken nur im übertragenen Sinn sichtbar wird; eine Dimen­sion Gottes ins Wort zu bringen, die so voll Dynamik und Kraft ist, dass sie doch jedes Wort sprengt.

Wer der Heilige Geist für uns sein will, erfahren wir vielleicht am deutlichsten, wenn wir auf die Apostel sehen, die sich zunächst wie Angsthasen einsperrten und mit der Kraft des Geistes die Tür aufrissen, um zu verkünden, Beispiel zu geben, Christen zu sein. Die ganze Apostelgeschichte berichtet davon. 50 Tage lang hörten wir es in den Lesungen der Gottesdienste. Beten wir wie die Apostel zusammen mit Maria um ein neues Pfingsten für uns und unsere Kirche, um die Kraft des Geistes und seine sieben Gaben.

Hl. Geist Rosenkranz

1. Geheimnis: Jesus, der uns durch den Hl. Geist zu Zeugen beruft

Heiliger Geist, wer bist du für mich?

Du öffnest mir den Mund, damit ich meinen Glauben bekenne. Du machst mir Mut, die Sache Jesu fortzusetzen.

2. Geheimnis: Jesus, der uns im Hl. Geist zur Liebe und zum Frieden ruft

Heiliger Geist, wer bist du für mich?

Du entzündest in uns das Feuer deiner Liebe. Du drängst uns, den Menschen Liebe zu schenken und Frieden zu stiften.

3. Geheimnis: Jesus, der uns durch den Heiligen Geist die Kraft zum Glauben schenkt

Heiliger Geist, wer bist du für mich?

Du schenkst mir meinen Standpunkt im Leben, gibst Festigkeit und Überzeugung. Durch dich bleibt mein Glaube kein Lippenbekenntnis, sondern gewinnt Gestalt und zeigt sich in konkreten Taten.

4. Geheimnis: Jesus, der im Heiligen Geist unserem Leben Perspektiven gibt

Heiliger Geist, wer bist du für mich?

Du sprengst verschlossene Türen und meine engen Grenzen. Du weitest meinen Horizont, um mein Leben und die Welt zum Guten zu verwandeln.

5. Geheimnis: Jesus, der durch den Heiligen Geist unsere Gottesbeziehung vertieft

Heiliger Geist, wer bist du für mich?

Du bist der Atem, den Gott in mich hineingelegt hat, damit ich lebe. Du bist die Liebe, mit der Gott mich umfängt. Du bist die Weisheit Gottes, in der ich ihn erkenne.

10. Etappe:  Wald – Altötting

Thema: Geistliche Berufe (BISCHOF!)

Einführung: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.“ Mit dieser Aufforderung Jesu, laden wir euch ein um geistliche Berufungen zu beten. Wir beten um Menschen, die bereit sind, sich ganz in den Dienst der Frohen Botschaft zu stellen – nicht nur um zu ernten, sondern noch viel mehr um zu säen und zu begleiten.

Wir beten nicht um weltfremde, bloß fromme Leute, wir beten um Zeugen des Evangeliums mit Fleisch und Blut, „die in der Lage sind Antworten zu geben, auf die Herausforderungen unserer Zeit“ – so sagte es Papst Benedikt. Ja, wir wissen, solche sind selten geworden in unseren Gemeinden. Und hier muss unser aller Sorge ansetzen: Viel mehr Christen sind von Gott berufen zu einem Leben in Ehe und Familie, als solche, die gerufen sind zum priesterlichen Dienst und zum Ordensstand. Aber wenn wir nicht endlich wieder anfangen, Ehe und Familie mit der Aussaat des Evangeliums in die Herzen der Kinder zu verbinden, wird es um die besondere Nachfolge im geistlichen Beruf weiterhin schlecht bestellt bleiben.

Beten wir also darum, dass auch Eheleute ihren Auftrag erkennen, an der Ernte des Herrn mitzuwirken.

Umgekehrt: Wenn du als junger Mensch, das Glück hast, den Ruf Jesu aus dem Evangelium heraus ganz persönlich zu vernehmen – warum sagst du nicht JA zu ihm, warum folgst du ihm nicht? Ist es die Einschätzung deiner Freunde und Bekannten, die dich zögern lässt?

Beten wir darum, dass diejenigen, die heute mit uns gehen, ihren Ruf entdecken und dazu JA sagen können; beten wir darum, dass wir alle miteinander zu einer Atmosphäre beitragen, in der junge Menschen den priesterlichen Dienst und den klösterlichen Weg wagen.

Rosenkranz um geistl. Berufe

  1. Jesus, der unser guter Hirt ist.
  2. Jesus, der uns einlädt, ihm zu folgen.
  3. Jesus, der Arbeiter in seine Ernte sendet.
  4. Jesus, der Menschenfischer beruft.
  5. Jesus, der seiner Kirche die Sakramente anvertraut hat.

Der Bischof spricht

Thema: Unsere Anliegen

Zusammenfassung der Gebetsanliegen!

Auf unserem Pilgerweg, der jetzt dem Ziel entgegen geht, haben wir viele Bitten vor Gott gebracht und Maria um ihre Fürsprache angerufen. Immer wieder werden wir von manchen Pilgern hingewiesen, dass dieses oder jenes Anliegen noch nicht angesprochen wäre. Wir möchten deshalb unsere Anliegen auf diesen letzten Kilometern vor Altötting noch einmal zusammenfassen und gemeinsam dafür beten:

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Zu Beginn unseres Weges brachten wir unsere Freude zum Ausdruck, dass wir in so großer Zahl nach Altötting pilgern und Aufbruchstimmung erleben dürfen. Aufbruchstimmung bei den Pilgern und in unserer Kirche mit Papst Franziskus und Bischof Rudolf. Wir beteten darum, dass wir in dieser Aufbruchstimmung bereit werden, auch unseren persönlichen Glauben zu erneuern und wenigstens einen Schritt bei dieser Wallfahrt voranzukommen.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Das Gebet für unsere Familien begleitete uns am ersten Tag. Zunächst der Dank für alles Glückliche im Miteinander: Die Liebe zwischen den Eheleuten, das Wunder einer glücklichen Geburt und einer gesunden Entwicklung, das vertrauensvolle Verhältnis zu den Kindern, das respektvolle und helfende Zusammensein mit den eigenen Eltern, Schwieger­eltern und Großeltern und vieles mehr. Auch der Dank, dass in vielen Familien der Glaube daheim ist und miteinander gelebt wird. Wir beteten, dass unsere Familien weiterhin von Gottes Segen begleitet sind.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Das Gebet für ein gutes Gelingen des Katholikentags in Regensburg im nächsten Jahr begleitete uns ein Stück des Weges. Wir verbanden es mit dem Anliegen des Laienapostolats: Dass jeder Getaufte und Gefirmte seine Berufung durch Gott erkennt, die Kirche mitgestaltet, die Frohe Botschaft verkündet, und das Evangelium in die Tat umsetzt. Die Bitte, dass das Engagement aller Christen andere ansteckt und der Glaubensfunke überspringt, bewegte uns.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Am Nachmittag des ersten Tages widmeten wir unser Gebet den vielen Familiären Schwierigkeiten von denen die Einträge der Pilger im Anliegenbuch berichten und die auch euch auf dem Herzen liegen. Wir dachten an all jene, deren Lebensentwurf gescheitert, deren Pläne zerbrochen sind durch Sucht, Krankheit und eigenes Verschulden; ebenso an ihre Eltern und Angehörigen, die mittragen und mitleiden.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Das Gebet für die Kranken verband den Abend des ersten mit dem Morgen des zweiten Pilgertages. Viele von euch tragen ihre kranken Angehörigen und Freunde mit nach Altötting. Insbesondere nahmen wir die Krankheiten unserer modernen Gesellschaft in den Blick: Burnout, Depression, Stress, Leistungsangst, Lernschwierigkeiten – und beteten für alle, die darunter leiden.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Der Dank für all jene, die sich in unseren Pfarrgemeinden engagieren wurde zum Gebet für jeden einzelnen und seinen wertvollen Dienst in der Gemeinschaft der Kirche. Gleichzeitig beteten wir um ein lebendiges Miteinander aller, die unsere Pfarrgemeinden daheim mittragen, aber auch um ein gutes Miteinander zwischen den Priestern und den Gläubigen.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Mit dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus brachten auch wir unseren Dank für die Schönheit der Schöpfung vor Gott. Wie er in allen geschaffenen Dingen seine Brüder und Schwestern erkannte, so beteten auch wir um Hochachtung und Ehrfurcht vor unseren Mitgeschöpfen und Verantwortung im Umgang mit ihnen.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Die Bitte um Verantwortung, Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit im Hinblick auf die Wahlen dieses Jahres und die zur Wahl stehenden Kandidaten war unser Anliegen. Wir beteten um die Einsicht, dass die Gewählten unsere Interessen vertreten und nicht Eigennutz und Machtmissbrauch regieren.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Mit der Bitte um Frieden zogen wir durch das singende Tal, vorbei an unserem Friedensbaum. Und wir schenkten unser Gebet allen Menschen und Völkern, die unter Krieg, Terror und Missachtung der Menschenrechte leiden, ebenso den Völkern des Nahen Ostens und Afrikas, die nach Gerechtigkeit und Demokratie streben. In gleicher Weise beteten wir um den Frieden in unserem Land, in dem Gewalt und Aggression, gerade unter Jugendlichen, immer mehr werden.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Im Vorbeigehen am Friedhof von Heiligenstadt schenkten wir unserem verstorbenen Pilgerbischof, sowie all unseren verstorbenen Angehörigen, Pilgern und Helfern unser Gebetsgedenken.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Gestern und heute morgen haben wir im Gebet unserer Quartierleuten gedacht und gedankt für alles Gute, das uns an den beiden Tagen zuteil wurde. Wir empfehlen sie auch jetzt der Liebe Gottes.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Zu Beginn dieser Etappe beteten wir um geistliche Berufe und um Menschen, die durch ihr Glaubenszeugnis mithelfen, dass junge Christen den Ruf Jesu hören und annehmen können. Dass in den Familien und Gemeinden ein Klima herrscht, in dem das möglich ist, beteten wir.

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Nicht zuletzt waren es die Anliegen, die ihr in unser Anliegenbuch geschrieben habt, denen wir alle miteinander unser gemeinsames Gebet schenkten. Mögen eure Bitten Erhörung finden!

Ruf: Unsere Worte und unsre Gebete, höre sie an und erbarme dich!

Im Jahr des Glaubens prägte unser gemeinsames Gebet unser Glaubensbekenntis und unsere Beziehung zum dreifaltigen Gott. An jedem Pilgertag widmeten wir eine Gebetszeit Gott dem Vater, der uns ins Leben rief; Gott, dem Sohn, der uns erlöst hat; und Gott dem Heiligen Geist, der uns die Kraft zum Leben schenkt. Gleichzeitig haben wir euch eingeladen, euer persönliches Glaubensbekenntnis aufzuschreiben. Möge euer Glaube auch und gerade durch diese Fußwallfahrt wieder wachsen!

Bitten wir auch jetzt noch einmal im gemeinsamen Lied um ein tiefes Vertrauen auf den dreifaltigen Gott:

Thema: Maria

Fußwallfahrer – Rosenkranz

Rosenkranz „Maria, Urbild der Kirche“

Gebete und Lieder – soweit die Glocken es erlauben!

 

Einführung und Gruß in der Basilika beim Empfangsgottesdienst

Liebe Pilgerinnen und Pilger,

wir sind am Ende – am Ende unseres Pilgerweges: Wir durften ankommen bei der Gnadenmutter von Altötting und sie hat uns voll Freude begrüßt! Ebenso herzlich möchte ich euch alle grüßen hier im Klostergarten von St. Konrad. Das Kirchenzelt passt zu uns Pilgern: Denn Pilger bleiben immer nur vorübergehend, sie wissen dass ihr Weg weiterführt. So dürfen auch wir wissen, dass dieses Zelt nur provisorisch ist und wir im nächsten Jahr wieder bequem in die Basilika ziehen können.

Wir sind am Ende – mit unseren Kräften: Und doch dürfen wir spüren, dass uns durch diese drei Tage neue Kraft im Glauben geschenkt ist. Jetzt in der Feier der Eucharistie lädt der Herr uns selber ein, diese Glaubenskraft in vollen Zügen zu schöpfen.

Und hier am Ende unseres Weges grüße ich noch einmal herzlich in unserer Mitte unseren Bischof Rudolf. Danke für ihren Hirtendienst auf der letzten Etappe unseres Pilgerweges. Ein Bischof, der ganz von selber sagt: Selbstverständlich geh ich mit!, der ist im Innersten ein Pilgerbischof. Darüber freuen wir uns alle ganz besonders. Feiern wir nun gemeinsam Hirt und Herde, den Höhepunkt unserer Fußwallfahrt, die gemeinsame Eucharistie.